ABB erzielt im zweiten Quartal 2019 tieferen Gewinn
Der Industriekonzern ABB hat im zweiten Quartal 2019 Auftragseingang und Umsatz gesteigert. Das Ergebnis war erneut von verschiedenen Sonderfaktoren im Zusammenhang mit der strategischen Neuausrichtung und dem Verkauf des Solarwechselrichtergeschäfts belastet.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Auftragseingang legte um 4 Prozent zu auf 7,40 Milliarden US-Dollar und der Umsatz um 7 Prozent auf 7,17 Milliarden.
Auf vergleichbarer Basis, also unter Ausklammerung der Portfolio- und Währungseffekte, zogen die Aufträge um 1 Prozent an und der Umsatz um 2 Prozent, wie ABB am Donnerstag mitteilte. Das Wachstum hat sich damit gegenüber dem ersten Quartal etwas beschleunigt.
Dabei schwächte sich der Umsatz in der Division Robotik & Fertigungsautomation ab. Dies wurde aber durch das Umsatzplus in den Geschäftsbereichen Elektrifizierung, Industrieautomation und Antriebstechnik kompensiert, wie ABB weiter schrieb.
Der operative Gewinn vor Abschreibungen (EBITA) verminderte sich dagegen um 4 Prozent auf 825 Millionen US-Dollar, während die entsprechende Marge auf 11,5 von zuvor 12,6 Prozent zurückging. Der Wert wurde unter anderem vom Einfluss der Integration der von GE übernommenen Sparte Industrial Solutions oder von den sogenannten «Stranded Costs» gedrückt. Dies sind laut ABB die vom Konzern für die Division Stromnetze erbrachten Dienstleistungen, die aber nicht die Kriterien für eine Bilanzierung als nichtfortgeführte Aktivitäten erfüllen.
Das Konzernergebnis war mit 64 Millionen Dollar deutlich geringer als im Vorjahr mit 681 Millionen. ABB hat aus dem Verkauf des Solarwechselrichtergeschäfts eine Belastung von 455 Millionen verbucht. Der Konzerngewinn aus nichtfortgeführten Aktivitäten betrug 142 Millionen. Damit hat ABB die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Mit Blick nach vorne bleibt ABB weiter vorsichtig. Die makroökonomischen Zeichen seien für Europa und China uneinheitlich, während sich das Wachstum in den USA nachhaltiger darstellt. Die Absatzmärkte von ABB würden sich robust zeigen, wobei auf einigen Märkten Gegenwind herrsche, insbesondere in der Fertigungsindustrie. Der Ölpreis und Effekte aus der Währungsumrechnung würden das Unternehmensergebnis voraussichtlich weiterhin beeinflussen.