Air France-KLM von Milliardenverlust getroffen
Das Wichtigste in Kürze
- Air France KLM hat wegen der Corona-Krise keine Hoffnung auf schnelle Erholung.
- Das Flugangebot im zweiten und dritten Quartal wird wohl um 95 Prozent tiefer liegen.
Die wegen der Corona-Krise angeschlagene Fluggesellschaft Air France-KLM hat keine Hoffnung auf eine schnelle Erholung. Eine schrittweise Lockerung der weltweiten Reisebeschränkungen könnten ein langsames Hochfahren des Geschäfts im Sommer erlauben.
Allerdings dürfte das Flugangebot im zweiten und im dritten Quartal bis 95 Prozent niedriger liegen, schrieb KLM am Donnerstag. Eine vollständige Erholung der Passagierzahlen dürfte mehrere Jahre dauern, schätzt das Management und blickt nun noch vorsichtiger in die Zukunft.
Die Flotte soll so weit schrumpfen, dass die Flugkapazität 2021 mindestens ein Fünftel unter dem Niveau von 2019 liegt. 2020 dürfte zudem vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ein sehr hoher Verlust anfallen, hiess es. Im laufenden zweiten Quartal dürfte das operative Minus zudem deutlicher höher ausfallen als im ersten Jahresviertel.
Air France-KLM hat ein Fünftel weniger Fluggäste als noch im Jahr 2019
Die französisch-niederländische Fluggesellschaft profitierte zumindest bis Ende Februar von einem leichten Anstieg der Durchschnittserlöse je Sitzplatzkilometer, bevor die Krise zuschlug. Im gesamten ersten Quartal ging die Zahl der Fluggäste auf um einen Fünftel gegenüber 2019 18,1 Millionen zurück. Der Umsatz fiel um mehr als 15 Prozent auf rund 5 Milliarden Euro.Unter dem Strich verbuchte der Konzern ein Minus von 1,8 Milliarden Euro.
Die gesamte Branche steht aktuell wegen des Zusammenbruchs des internationalen Geschäfts- und Urlaubsreiseverkehrs stark unter Druck. Erst am Montag hatte die EU-Kommission eine Milliarden-Finanzspritze Frankreichs an Air France genehmigt. So darf der Staat in Form von Kreditgarantien und eines Kredits als Anteilseigner helfen.