Airbnb soll im Kanton Solothurn Kurtaxen einziehen
Über die Internet-Plattform Airbnb vermieten viele Private ihre Zimmer, Wohnungen oder ganze Häuser. Dabei verlangt Airbnb von den Gästen keine Kurtaxe. Verschiedene Kantone möchten dies nun ändern.
86 Unterkünfte findet die Online-Plattform Airbnb in und um Solothurn. Wer in einem dieser Betten übernachtet, der bezahlt gegenwärtig keine Kurtaxe. Ganz im Gegensatz zu Hotelbetten. Viele Hotels haben deswegen keine Freude an Airbnb, schreibt das SRF Regionaljournal Aargau-Solothurn.
Erste kantonale Vereinbarungen
Als erster Kanton hat Zug mit dem Internetkonzern aus dem kalifornischen Silicon Valley eine Vereinbarung abgeschlossen. Airbnb erhebt dort seither automatisch die Kurtaxen, eine Art «Aufenthaltsgebühr», und leitet sie an die kantonale Tourismusbehörde weiter. Auch der Kanton Baselland hat eine Vereinbarung (Nau berichtete) - die Kantone Bern, Graubünden, Wallis oder Tessin sind noch in Verhandlungen.
Kanton Solothurn will auf Augenhöhe verhandeln
Weltweit haben 350 Städte und Gemeinden solche Vereinbarungen mit Airbnb. Kanton Solothurn Tourismus will nun ebenfalls prüfen, ob sie von Airbnb Kurtaxen verlange, sagt Geschäftsführer Jürgen Hofer. Obwohl nur wenige Gemeinden wie Olten oder Egerkingen diese «Aufenthaltsgebühr» von ihren Gästen verlangen, sei es sinnvoll, dass der Kanton mit der amerikanischen Firma verhandle. So könne eine «David-Goliath-Situation» vermieden werden.
Kein Bedarf beim Kanton Aargau
Der Kanton Aargau will vorerst nicht aktiv werden. Er überlässt es den Gemeinden, mit Airbnb eine entsprechende Vereinbarung abzuschliessen. Airbnb habe sich in jüngster Vergangenheit diesbezüglich sehr kooperativ verhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Kanton Solothurn Tourismus will mit Airbnb über die Erhebung von Kurtaxen verhandeln.
- Mit verschiedenen Kantonen hat Airbnb bereits eine solche Vereinbarung.
- Aargau Tourismus überlässt dies den einzelnen Gemeinden.