Der Chef von Airbus, Tom Enders, tritt in wenigen Tagen ab. Deutschlands Aussenpolitik und die Nabelschau Europa bereiten dem Manager Sorgen.
Chef von Airbus
Tom Enders wird seinen Posten bei Airbus schon bald abgeben. Er kritisiert Deutschland für seine Verteidigungs- und Rüstungsexportpolitik. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tom Enders ist noch bis zum 14. April der Vorstandsvorsitzende von Airbus.
  • Enders kritisiert Deutschland und seine Verteidigungs- und Rüstungspolitik scharf.
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Tom Enders, der Chef von Airbus, verlässt an der Hauptversammlung am 10. April den europäischen Flugzeughersteller. Den Konzern leitete er für 14 Jahre. Einige Dinge bereiten dem scheidenden Vorstandsvorsitzenden allerdings Kopfschmerzen.

So kann Enders es nicht verstehen, dass Deutschland sich mit seiner Verteidigungs- und Rüstungsexportpolitik exponiere. Gerade die geringe Steigerung des deutschen Militärhaushaltes sowie die Ausfuhrblockade durch die Bundesregierung bei europäischen Gemeinschaftsprojekten kritisiert er.

Chef von Airbus «fassungslos»

«Manches, was da passiert, macht mich schlicht fassungslos», so Enders gegenüber der «faz». Er befürchtet auch bündnispolitischen Schaden. «Ich bin ernsthaft besorgt, dass sich Deutschland isolieren wird.»

Frankreich und Grossbritannien könnten durch Deutschlands Ausfuhrblockaden noch enger zusammenrücken. Die beiden Länder kooperieren ohnehin schon in etlichen Rüstungsprojekten.

Diese Umstände führen dazu, dass Airbus schon überlegt, wie gewisse Produkte «German free» gemacht werden.

Der «Kompromiss» der SPD und der CDU bei den Rüstungsausfuhren sei eine «Beleidigung für unsere Verbündeten».

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