Amazon.com kriegt von Apple monatlich 30 Millionen für Cloud-Dienste
Ein Teil der Web-Dienste von Apple läuft über die Cloud von Amazon.com. Das kostet den iPhone-Hersteller Millionen. Und verschlechtert die Umweltbilanz.
Das Wichtigste in Kürze
- Apple zahlt Amazon monatlich 30 Millionen Dollar für AWS-Dienste.
- Amazon Web Services ist klarer Marktführer im Cloud-Bereich.
Ein grüner Anstrich gehört für viele Unternehmen heute dazu. Apple hat die Umwelt schon länger entdeckt. Der Tech-Konzern baut mittlerweile gar Laptops mit rezykliertem Aluminium und betreibt Büros, Shops und Rechenzentren komplett mit erneuerbarer Energie.
Doch ganz grün ist der Apfel doch nicht. Wie «CNBC» berichtet, ist Apple einer der grössten Kunden von Amazon Web Services (AWS). Der Cloud-Bereich von Amazon.com geniest bei Umweltschützern einen zweifelhaften Ruf.
30 Millionen pro Monat
Laut dem Bericht zahlt der iPhone-Hersteller monatlich über 30 Millionen Dollar (rund 30,6 Millionen Franken) für die Nutzung der AWS-Dienste. Damit ist Apple einer der grössten Kunden der Cloud-Sparte von Amazon.com.
Diese Partnerschaft dauert an. In den nächsten fünf Jahren wird das Unternehmen dem Online-Händler 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,53 Milliarden Franken) für Cloud-Dienste überweisen. Beide Konzerne wollten den Bericht nicht kommentieren.
Während Apple komplett auf Öko-Strom setzt, werden nur die Hälfte der AWS-Server mit erneuerbaren Energien betrieben. Wie sich die übrige Energie aufteilt, ist auf der Nachhaltigkeits-Seite des Konzerns nicht ersichtlich.
Laut einer Greenpeace-Studie von 2017 hat Kohlestrom bei Amazon den grössten Anteil der fossilen Energien. Immerhin: Bei der Erhebung von zwei Jahren war der Anteil Erneuerbarer bei Amazon noch im tiefen zweistelligen Bereich.
Nicht nur Apple ist Kunde von Amazon.com
Apple ist nicht einziger bekannter Grosskunde von AWS. Auch Snapchat, Pinterest, Netflix, Flixbus, Zalando oder Spotify laufen auf Amazon-Servern. Der Online-Händler ist klarer Marktführer und beherrscht ein Drittel des globalen Cloud-Geschäfts.
Mit 1,8 Milliarden Kilowattstunden verbraucht der IT-Sektor global über dreimal so viel Strom wie ganz Deutschland. Wachstumstreiber sind Datacenter wie AWS. Sie machen aktuell (Stand 2017) über einen Fünftel des Stromverbrauchs des IT-Sektors aus.
Der Stromhunger der Datencenter dürfte weiter zunehmen. Greenpeace geht davon aus, dass sich der Energieverbrauch bis 2030 bis zu verzehnfachen könnte.