Arbeitslose suchen neun Monate einen neuen Job
Der Wirtschaft geht das Personal aus. Gleichwohl suchen Arbeitslose monatelang nach einem neuen Job. Davon betroffen sind auch Lehrkräfte.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der florierenden Wirtschaft suchen viele Schweizer Firmen neues Personal.
- Im Schnitt suchen Arbeitslose aber immer noch neun Monate nach einem Job.
Ob im Verkauf, Spital oder Restaurant – in der Schweiz gab es noch nie so viele offene Stellen wie jetzt. Allein Ende letzten Jahres waren über eine Viertelmillion Stellen unbesetzt, seither dürften zahlreiche weitere dazugekommen sein.
Trotzdem: Arbeitlose Personen suchen noch immer monatelang nach einem neuen Job. Wie neuste Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) nämlich zeigen, dauerte die Jobsuche im Jahr 2021 durchschnittlich 261 Tage.
Am längsten auf der Suche waren mit 451 Tagen bildende und darstellende Künstler, gefolgt von Geschäftsführern und Vorständen (382 Tage). Aber auch Lehrkräfte suchten über ein Jahr lang nach einem neuen Job – und das trotz des akuten Lehrermangels.
Langzeitarbeitslose haben es besonders schwer
Die Gründe dafür sind unklar. Experten vermuten jedoch, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen einen wesentlichen Einfluss haben dürfte. Michael Siegenthaler von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich sagt zum «Tagesanzeiger»: «Der Anteil der Langzeitarbeitslosen hat gerade in der Pandemie stark zugenommen.»
Unter anderem deshalb seien auch die Zahlen für das Jahr 2021 so hoch. Denn: Je mehr Langzeitarbeitslose es in einer Berufsgruppe gibt, desto länger wird die durchschnittliche Dauer der Stellensuche.
Vergleichsweise schnell fanden dafür medizinische und pharmazeutische Fachkräfte (219 Tage) sowie sonstige akademische Gesundheitsberufe (215 Tage) einen neuen Job. Forstarbeitskräfte wurden mit nur 145 Tagen am schnellsten fündig.
