Aretha Franklin: Apple macht Kohle mit toter Soulsängerin

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Im iTunes-Store erinnert Apple an die gestern verstorbene Aretha Franklin. Und kurbelt damit die Verkäufe an. Der Tech-Konzern ist keine Ausnahme.

Die Soul-Sängerin Aretha Franklin bei einem Auftritt in Las Vegas im Juni 1978.
Die Soul-Sängerin Aretha Franklin bei einem Auftritt in Las Vegas im Juni 1978. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern ist Soul-Sängerin Aretha Franklin gestorben.
  • Apple bewirbt die Künstlerin «im Gedenken». Das Kurbelt die Verkäufe an.

Mit dem Tod von Aretha Franklin ist gestern eine der wichtigsten Stimme des Souls für immer verstummt. Die Sängerin wurde 76 Jahre alt. Die ganze Welt trauert um das Ausnahme-Talent.

Die Musik-Industrie macht sich diese Aufmerksamkeit zu Nutze. Sie will nochmal richtig abkassieren. Beispiel Apple: «Im Gedenken an Aretha Franklin», steht auf einem Banner, der den Nutzer im iTunes Store begrüsst.

Apple gedenkt der Sängerin Aretha Franklin im iTunes Store mit einem Banner.
Apple gedenkt der Sängerin Aretha Franklin im iTunes Store mit einem Banner. - Screenshot iTunes Store

Apple geht es natürlich nicht nur um Trauerbewältigung. Der Konzern will mit der verstorbenen Künstlerin nochmal richtig Geld machen. Offenbar mit Erfolg: Bereits heute befindet sich «Together: The Very Best of Aretha Franklin & Otis Redding» auf dem ersten Platz der Schweizer iTunes-Charts. Kaufpreis: 16 Franken. Auf dem sechsten Platz ist «30 Greatest Hits von Aretha Franklin». Dafür verlangt Apple 17 Franken. Das beliebteste Musikvideo im iTunes Store ist — wenig überraschend — auch von Aretha Franklin. Apple verdient damit gutes Geld. Laut Schätzungen geht ein Drittel des Verkaufsbetrages an den Tech-Konzern.

Apple nicht die Ausnahme

Auch bei der Streaming-Plattform Tidal begrüsst den Nutzer eine Playlist mit Songs von Aretha Franklin. Hier kann der User die Stücke immerhin abspielen, ohne etwas kaufen zu müssen. Gleiches macht Konkurrent Deezer. Warner Music dürfte sich über die prominente Platzierung sicher freuen. Verdient Franklins Plattenlabel doch an jedem abgespielten Song.

Wie gut sich mit toten Künstlern verdienen lässt, zeigt jährlich die «Forbes»-Liste. Michael Jackson setzte 2017 rund 75 Millionen Dollar um. Nicht nur mit Musik-Verkäufen, sondern auch mit einer Zirkusshow.

Auch Elvis-CDs verkaufen sich noch immer, für den 35-Millionen-Umsatz pro Jahr ist aber hauptsächlich der Unterhaltungskomplex «Elvis Presley Memphis» verantwortlich. Und das Bob-Marley-Imperium macht 23 Millionen Dollar Umsatz. Etwa mit einem Kopfhörer. Bleibt zu hoffen, dass dies Aretha Franklin erspart bleibt.

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