Genua: Atlantia zieht sich aus Autobahn-Betrieb zurück
Zwei Jahre nach dem Brücken-Unglück in Genua überträgt der italienische Konzern Atlantia die Autobahnsparte Aspi an eine staatliche Behörde.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Jahre ist der Einsturz der Brücke von Genua her.
- Das Unglück forderte insgesamt 43 Tote.
- Atlantia zieht sich nun aus dem Autobahn-Betrieb zurück.
Knapp zwei Jahre ist der Einsturz der Brücke von Genua mit 43 Toten her. Nun zieht sich der italienische Konzern Atlantia aus dem Autobahn-Betrieb zurück.
Die Unternehmensgruppe werde die Kontrolle über ihre Autobahnsparte Aspi an eine staatliche Behörde übertragen. Dies teilte die italienische Regierung am Mittwoch mit. Der Entscheidung waren monatelange Verhandlungen zwischen der Regierung und dem von der Familie Benetton kontrollierten Konzern vorausgegangen.
Börse reagierte positiv auf Ankündigung
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte zuletzt den Druck auf den Konzern deutlich erhöht. Er drohte dabei mit dem Entzug der Konzession wegen «objektiver, vielfältiger und erwiesener» Versäumnisse seitens des Unternehmens. Die nun erzielte Einigung sieht nach Regierungsangaben unter anderem eine Ausgleichszahlung des Betreibers Aspi von 3,4 Milliarden Euro vor.
Die Börse in Mailand reagierte positiv auf die Ankündigung. Am Vormittag stieg der Aktienkurs der Atlantia-Gruppe vorübergehend um fast 20 Prozent.
Beim Einsturz der Morandi-Autobahnbrücke im August 2018 waren 43 Menschen gestorben. Die Bilder des Einsturzes gingen um die Welt und wurden zum Symbol der maroden Infrastruktur in Italien.