Auch Baumeister wehren sich gegen doppelte SRG-Abgabe
Manche Unternehmen zahlen die SRG-Abgabe mehrfach. Das nervt auch den Baumeisterverband. Er will sie mit dem Gewerbeverband bekämpfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit diesem Jahr zahlen Unternehmen eine sogenannte Unternehmensabgabe.
- Gewerbeverband und Baumeister ärgern sich, dass manche Firmen mehrfach zahlen müssen.
Seit diesem Jahr wird die SRG-Gebühr nicht mehr von der Billag eingetrieben. Private erhalten eine Rechnung der Nachfolgefirma Serafe, Unternehmen müssen die sogenannte Unternehmensabgabe der Steuerverwaltung zahlen.
Der Gewerbeverband nervt sich über das neue System. Denn: Einige Firmen müssen doppelt bezahlen. «Das ist eine der übelsten Abzockereien der jüngeren Geschichte», sagt Jean-François Rime, der Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbands zu Nau. Er will die Steuerverwaltung darum mit Beschwerden überfluten.
Die Abgabe müssen Firmen zahlen, die über 500'000 Franken umsetzen und im Mehrwertsteuer-Register erfasst sein. Drei Viertel der Firmen müssen darum keine Abgabe zahlen. Die Regelung bedeutet aber: Auch Arbeitsgemeinschaften, welche sich aus mehreren Firmen zusammenstellen, müssen die SRG-Gebühr zahlen, wenn sie die Kriterien erfüllen.
Baumeister: «Tausende» Arbeitsgemeinschaften betroffen
Davon stark betroffen sind die Baumeister. Denn gerade im Bau schliessen sich Bauunternehmen für gemeinsame Projekte zu Arbeitsgemeinschaften zusammen. Tausende solcher Gemeinschaften werden jährlich geschlossen. «Diese Mehrfachbesteuerung sorgt für grossen Ärger bei den Baufirmen», sagt Matthias Engel, Sprecher des Schweizerischen Baumeisterverbands.
Man habe viele Rückmeldungen von Unternehmen welche mit «Unverständnis» auf die mehrfache Rechnungsstellung reagieren. «Allein in den vergangenen Tagen haben wir über 30 Anfragen von Mitgliedsfirmen erhalten», erklärt Engel. Und ergänzt: «Es ist sicher nicht im Sinne des Gesetzesgebers, wenn der gleiche Umsatz mehrfach besteuert wird.»
Die Baumeister lassen den Ärger nicht auf sich sitzen. «Wir setzen uns aktiv für die Abschaffung der Mehrfachbesteuerung ein», so Engel.