Auftragseingang von Rieter geht stark zurück

Keystone-SDA
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Winterthur Stadt,

Der Spinnereimaschinenhersteller Rieter leidet noch immer unter dem schwierigen Marktumfeld. Der Auftragseingang ging in den ersten neun Monaten stark zurück.

Eine Spinnmaschine von Rieter
Die Spinnmaschinen von Rieter finden derzeit kaum Abnehmer. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA BELLA

Das Wichtigste in Kürze

  • Rieter hat in den ersten neun Monaten des Jahres deutlich weniger Aufträge erhalten.
  • Der Firma macht unter anderem der Handelsstreit zwischen China und den USA zu schaffen.
  • Für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen die Ziele im Grossen und Ganzen.

Rieter erhielt in den ersten neun Monaten 2019 Bestellungen in der Höhe von 524,5 Millionen Franken, was einem Rückgang um 30 Prozent entspricht. Im dritten Quartal für sich allein betrachtet trafen Aufträge über 146,2 Millionen ein (VJ: 238,0 Mio), wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Analysten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, aber nicht in diesem Ausmass. Im Durchschnitt (AWP-Konsens) wurden für die ersten neun Monate Bestellungen in der Höhe von 593,0 Millionen und für das dritte Quartal von knapp 215 Millionen prognostiziert.

Insbesondere die Nachfrage nach neuen Maschinen (-41%) harzte weiterhin, wie das Unternehmen mitteilte. Aber auch das Kompontenten- (-16%) und After-Sales-Geschäft (-14%) erhielt weniger Aufträge.

Handelsstreit zwischen USA und China macht Rieter zu schaffen

Ursachen der «herausfordernden Marktlage» seien die Überkapazitäten in den Spinnereien, der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie politische und ökonomische Unsicherheiten in anderen wichtigen Regionen. Betont wurde allerdings, dass sich der Marktanteil weiterhin bei rund 30 Prozent bewege.

Nicht in den Neun-Monatszahlen enthalten ist bekanntlich ein Grossauftrag aus Ägypten, den Rieter kürzlich an Land gezogen hat. Dieser soll zum grössten Teil (165 Mio) im vierten Quartal 2019 verbucht werden.

Für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen die Ziele im Grossen und Ganzen. Es geht unverändert von einem «deutlichen Rückgang» beim Umsatz und beim Ergebnis aus dem laufenden Geschäft aus. Der ausgewiesene EBIT und Reingewinn würden jedoch wegen eines Sondereffekt «sehr deutlich» über dem Vorjahr liegen.

Der Grund sind die Einnahmen aus dem im September abgeschlossenen Verkauf des nicht mehr benötigten Fabrikareals im deutschen Ingolstadt. Dieser spült bekanntlich rund 60 Millionen Euro in die Kassen.

Trotz des harzenden Geschäfts kündigte Rieter in der Mitteilung keine weiteren Sparmassnahmen an. Die eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen seien weitestgehend umgesetzt.

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