Auftragsflaute in Elektroindustrie Deutschlands hält an
Deutschlands Elektro- und Digitalhersteller verbuchen 2024 bisher deutlich weniger Bestellungen als ein Jahr zuvor. Die Aussichten sind trüb. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es immerhin.
Die Auftragslage in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie bleibt angespannt. Im September gingen 5,3 Prozent weniger neue Bestellungen ein als ein Jahr zuvor, wie der Branchenverband ZVEI in Frankfurt mitteilte. Dass der Rückgang zumindest nur noch etwa halb so hoch war wie im Durchschnitt der vorherigen acht Monate, wertete ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann als kleines positives Anzeichen.
Schwache Jahresbilanz trotz positiver Signale
Die bisherige Jahresbilanz fällt jedoch negativ aus: In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres verfehlten die Auftragseingänge den Wert des Vorjahreszeitraums um 10,2 Prozent. Dabei verzeichneten die Betriebe im Inland ein Minus von 11,9 Prozent, aus dem Ausland gingen 8,8 Prozent weniger Bestellungen ein.
Zwei der wichtigsten Märkte für die Branche schwächeln: China und Deutschland. Im Heimatmarkt beklagen die Unternehmen unter anderem hohe Energiepreise, hohe Steuern und zu viel Bürokratie.
Produktion elektrotechnischer Güter rückläufig
Auch die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland ist rückläufig und lag sowohl im September 2024 (minus 9,6 Prozent) als auch in den ersten neun Monaten (minus 9,8 Prozent) unter dem Niveau des jeweiligen Vorjahreszeitraums. Für das Gesamtjahr erwartet der ZVEI nach jüngster Prognose ein Produktionsminus von sieben Prozent.