Axpo: Millionenboni für 50 Stromhändler?
Stromhändler der Axpo sollen Boni von je bis zu 9 Millionen Franken erhalten haben. Auch die Vergütungen für CEO Christoph Brand stehen weiter in der Kritik.
Laut «Handelszeitung» sollen im Jahr 2023 über 50 Axpo-Angestellte Boni von mehr als 1 Million Franken erhalten haben. GLP-Grossrat Gian von Planta sprach gegenüber «CH-Media» davon, dass vereinzelten Boni, die «bis zu 9 Millionen pro Person» betrugen.
Für das laufende Jahr schätzt von Planta, dass mehr als 30 Personen derartige Millionenboni erhielten. Besonders bemerkenswert an den Zahlungen sei, dass sie sogar die Vergütungen der Führungsriege überstiegen.
Der Konzern selbst gibt keine detaillierten Auskünfte zu den Bonuszahlungen. Sprecherin Simina Marca erklärt gegenüber der «Aargauer Zeitung»: «Axpo macht keine Angaben zur Grösse des Bonuspools und zu individuellen Bonuszahlungen».
Leitung der Axpo gönnt sich 80 Prozent mehr
Die Vergütungen der Geschäftsleitung stehen ebenfalls massiv in der Kritik. Laut «Blick» erhält die sechsköpfige Konzernleitung insgesamt 8,6 Millionen Franken – ein Anstieg von 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
CEO Christoph Brand sieht seine Bezüge von 1,1 auf 1,8 Millionen Franken steigen, wie die «Handelszeitung» berichtet. Der Aargauer Energiedirektor Stephan Attiger kritisiert laut «Aargauer Zeitung»: «Die nun angekündigten Vergütungen sind aus unserer Sicht in dieser Höhe nicht vertretbar».
Die Axpo verteidigt derweil ihr Vergütungssystem, laut Marca sei «der direkt ausbezahlte Anteil nach oben gedeckelt». Zudem seien die Händler über ein Malus-System auch an Misserfolgen beteiligt.
Big Player in öffentlicher Hand
Die Axpo ist der grösste Schweizer Energiekonzern und befindet sich vollständig in öffentlicher Hand. Die Kantone Aargau und Zürich sind die Hauptaktionäre.
Das Unternehmen ist in der Stromproduktion und im Energiehandel tätig und beschäftigt rund 5000 Mitarbeitende. Im Geschäftsjahr 2023/24 erwirtschaftete der Konzern eine Gesamtleistung von 7,64 Milliarden Franken.