Banken empfehlen Aktien weiterhin
Die Börse läuft und die Risiken wachsen. Ein Experte erklärt, wieso Banken ihren Kunden dennoch raten, in Aktien zu investieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Banken ermuntern ihre Kunden, weiterhin in Aktien zu investieren – und das trotz aller Risiken.
- Der Aktienhandel ist ein lukratives Geschäft für die Anlageberater, das reichlich Geld einbringt.
- Ein Experte warnt deshalb, Empfehlungen und Gebühren genauestens unter die Lupe zu nehmen.
Das Jahr ist
noch jung – und schon schreiben die Aktienmärkte erste Rekorde. Für Banken eine
äusserst erfreuliche Entwicklung. Anleger hingegen müssen die Augen
offenhalten, denn trotz des beträchtlichen Verlustrisikos empfehlen Anlageberater
gerade jetzt in Aktien und Aktienfonds zu investieren.
Verharmlosen sie dabei aber die Gefahren, um weiterhin im Geschäft zu bleiben? Nein, sagt Stefan Heitmann, Gründer und Chef der unabhängigen Beratungsfirma Moneybank. Natürlich hätten Banken Interesse daran, weiterhin Börsengeschäfte mit ihren Kunden abzuschliessen. Aber: «Ich glaube, dass das Problem weniger daran liegt, dass Berater zu Aktien raten als vielmehr, dass man als Kunde sehr, sehr genau hinschauen muss, was die Anlageberater genau empfehlen», erklärt er gegenüber «SRF».
Gebühren bergen Gefahren
Nachfragen sei
deshalb die halbe Miete. «Fragen sind relevant, damit ein Kunde nicht einfach
nur in die Falle des Bankers läuft, der natürlich primär seinen Säckel füllen
möchte und erst in zweiter Linie das der Kunden», so Heitmann. Dabei weist
er auf die extrem hohen Dienstleistungs- und Verwaltungsgebühren einer Bank
hin.
Wie die
Statistik der Nationalbank zeigt, sind es jährlich rund 20 Milliarden Franken,
die allein im Wertschriften- und Anlagegeschäft zusammenkommen. «Es ist mit
Sicherheit auch ein Grund, dass Banken ihren Kunden typischerweise zu einer
Aktion raten. Und: Banken verdienen immer und zwar üppig – sowohl beim Kauf als
auch vom Verkauf von Anlagen», sagt Heitmann.
In der Folge
sollten Kunden immer die Gebühren im Auge halten. Denn genau daran sind Banken
in erster Linie interessiert.