Schweizer Banken haben im Jahr 2023 von einem steigenden Zinsniveau profitiert – besonders die Kantonalbanken.
Schweizer Banken
Grossbanken hatten eine zum Vorjahr unveränderte Marge von 1,36 Prozent. Moneypark erklärt die Stagnation mit den Turbulenzen rund um die Credit Suisse. (Archivbild) - keystone
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Die Schweizer Banken haben im vergangenen Jahr vom steigenden Zinsniveau profitiert. Praktisch alle Bankengruppen konnten 2023 ihre Margen im Zinsdifferenzgeschäft ausweiten, wobei den Kantonalbanken die grösste Steigerung gelang, wie eine Analyse des Hypothekenvermittlers Moneypark zeigt.

Insgesamt erwirtschafteten die hiesigen Banken gemäss den Moneypark-Berechnungen 2023 eine Nettozinsmarge von 1,40 Prozent nach 1,23 Prozent im Jahr davor. Banken erhalten Zinszahlungen von ihren Kredit- und Hypothekarkunden, sie bezahlen aber ihrerseits ihren Sparerinnen und Sparern Zinsen für deren Einlagen – die Differenz ist die Marge der Bank.

Unter den einzelnen Bankengruppen erzielten die Kantonalbanken laut der Analyse mit 1,43 Prozent (Vorjahr 1,18 %) die höchste Nettozinsmarge. Mit dem Anstieg um 25 Basispunkte gelang ihnen auch die grösste Margenausweitung. Sie hätten den Anstieg ihrer strategischen Positionierung aber auch dem «geschickten Management der Hypothekarportfolios» zu verdanken.

Eine Ausnahme bildeten die Grossbanken mit einer zum Vorjahr unveränderten Marge von 1,36 Prozent. Moneypark erklärt die Stagnation mit den Turbulenzen rund um die Credit Suisse.

60 Banken in der Schweiz analysiert

Weil die Sparer in grossem Umfang Geld von der inzwischen von der UBS übernommenen Grossbank abzogen, musste sich diese teuer refinanzieren. Das führte zu einem Einbruch ihrer Nettozinsmarge. Für 2024 sind die Aussichten allerdings gut: Dies dank eines hohen Anteils (45 %) von Hypotheken mit kurzen Laufzeiten, die damit schneller an Veränderungen des Zinsniveaus angepasst werden können.

Dagegen sind die Raiffeisenbanken trotz der starken Ausweitung der Nettozinsmarge im vergangenen Jahr auf 1,41 % (1,20 %) laut Moneypark etwas anfälliger. Der Grund ist, dass rund 85 Prozent ihrer Hypotheken eine Laufzeit von über einem Jahr haben.

Die langfristigen Hypotheken sicherten Instituten zwar eine stabile Ertragslage, sie machten die betroffenen Banken aber auch «träge und verletzlich» bei unerwarteten Zinsänderungen. Für die Studie hat der Hypothekenvermittler die Geschäftsberichte von 60 Banken in der Schweiz analysiert.

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