BASF: Der Chemiekonzern streicht 2600 Stellen
BASF streicht tausende Stellen. Grund dafür sind die hohen Gaspreise und der Russland-Rückzug.
Das Wichtigste in Kürze
- 2600 Stellen will der Chemiekonzern BASF streichen.
- Zwei Drittel davon in Deutschland.
- Im Stammwerk Ludwigshafen werden 700 Stellen gestrichen.
Die Zahlen beim weltweit grössten Chemiekonzern BASF sehen schlecht aus. Der Konzern erwartet für das laufende Jahr einen operativen Ergebnisrückgang von bis zu 30 Prozent. Das Unternehmen streicht wegen des Gewinneinbruchs aufgrund der Energiekrise 2600 Stelen weltweit. Zwei Drittel davon entfallen in Deutschland, wie der Dax-Konzern am Freitag mitteilte.
Das Stammwerk Ludwigshafen ist auch vom Stellenabbau betroffen. 700 Stellen werden gestrichen. Der Vorstandschef, Martin Brudermüller, sagte, dass man dem Stammwerk treu bleibe, «allem Abwanderungsgerede zum Trotz.» Mit 39'000 der insgesamt 111'000 Mitarbeitenden, bleibe der Hauptsitz der grösste integrierte Standort im Konzern.
Wegen hoher Gaspreise schliesst BASF zudem mehrere Chemieanlagen, darunter eine für Ammoniak und das Kunststoffvorprodukt TDI. Brutto fällt der Jobabbau mit 4200 Stellen noch grösser aus. Doch andernorts will BASF Jobs aufbauen, etwa in Service-Zentren in Berlin und Madrid.
Die natürliche Fluktuation kommt der BASF gelegen: Ab 2024 rechnet der Konzern mit altersbedingten Abgängen von 1000 Menschen jährlich für die kommenden zehn Jahre. Betriebsbedingte Kündigungen in Ludwigshafen sind laut Standortvereinbarung bis Ende 2025 ausgeschlossen.
Kritik für Sparprogramm der BASF
Der Chemiekonzern hatte schon im Herbst wegen der hohen Energiekosten und der schwachen Konjunktur ein Sparprogramm angekündigt. Ab 2024 sollen jährlich 500 Millionen Euro ausserhalb der Produktion eingespart werden, die Hälfte davon in Ludwigshafen. Schwerpunkte sind Service-, Unternehmens- und Forschungsbereiche sowie die Konzernzentrale.
Kritik am Sparprogramm, das 400 Millionen Euro kostet, kam vom IG-BCE-Gewerkschafschef und BASF-Aufsichtsrat Michael Vassiliadis: «Anlagen abbauen und Stellen streichen ist kein Konzept für eine erfolgreiche Zukunft des grössten Chemieareals der Welt.»