Bauern bangen um ihr Weihnachtsbaum-Geschäft
In zwei Monaten ist Weihnachten. Wie in den Jahren zuvor wird das Fest der Liebe aber nicht. Das wissen auch Bauern und fürchten um ihr Weihnachtsbaum-Geschäft.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Fallzahlen steigen in der Schweiz rapide an.
- Bauern bangen deshalb um ihr Geschäft mit dem Weihnachtsbaum.
- In Deutschland werden sogar höhere Preise für den Christbaum erwartet.
Er gehört einfach zu jedem traditionellen Weihnachtsfest dazu: der Christbaum. Allein in der Schweiz werden jährlich rund 1,2 Millionen Weihnachtsbäume geschmückt. Wegen der Corona-Pandemie bangen Bauern nun aber um ihr grosses Geschäft.
«Wir sind verunsichert», erklärt Familie Wälchli aus dem Kanton Bern. «Aktuell laufen die Vorbereitungen noch wie jedes Jahr ab.» Doch bis Weihnachten könne noch viel passieren.
«Das Schlimmste für uns wäre ein neuer Lockdown, der den Verkauf von Weihnachtsbäumen und Dekorationsmaterial stilllegen würde.» Die Berner denken deshalb bereits über ein Lieferangebot nach. Auch die Personen-Limite könne sich schlecht auf das Geschäft auswirken.
Deutsche müssen für Weihnachtsbaum wohl mehr zahlen
Auch in Deutschland ist die Verunsicherung gross. Der Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger rechnet vor allem im öffentlichen Raum mit einer sinkenden Nachfrage. Im privaten Bereich hingegen hofft er, dass es sich die Menschen gemütlich machen – und daher eher als sonst einen Baum kaufen.
Gleichzeitig gesteht Geschäftsführer Martin Rometsch aber auch, dass die Preise für Weihnachtsbäume in diesem Jahr etwas höher liegen könnten. Für die beliebten Nordmanntannen beispielsweise dürften zwischen 20 und 27 Euro fällig werden. Im vergangenen Jahr hatte die Preisspanne noch 18 bis 23 Euro betragen.
Schuld daran sind nach Angaben des Bundesverbands der Weihnachtsbaumerzeuger höhere Kosten wegen der Coronavirus-Pandemie. So müssten die Händler Hygienekonzepte erstellen, mehr Platz vorhalten und möglicherweise mehr Personal einsetzen.
Hierzulande sieht man allerdings von einer Preiserhöhung ab. «Die Preise und Mengen bleiben gleich», erklärt Philipp Gut von IG Suisse Christbaum. Da die Weihnachtsmärkte mehrheitlich auch draussen sind, können die Corona-Massnahmen problemlos eingehalten werden.
Auch die Familie Wälchli sieht grundsätzlich von höheren Preisen ab. Nur falls das besagte Lieferangebot umgesetzt werden muss, könnte der Preis pro Baum leicht steigen.