Bedeutende Übernahmen im Schweizer Versicherungsmarkt

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Zürich,

In der Schweizer Versicherungsbranche stieg die Zahl der Beschäftigten von rund 44'000 Anfang der 1990er-Jahre auf heute 50'000. Ein Überblick.

Schweizer Fahne
Die Schweizer Versicherungsbranche hat bedeutende Übernahmen und Fusionen erlebt. (Archivbild) - pixabay

In den vergangenen Jahrzehnten hat die Schweizer Versicherungsbranche bedeutende Übernahmen und Fusionen erlebt. Unbesehen dessen stieg die Zahl der Beschäftigten in der Branche von rund 44'000 Anfang der 1990er-Jahre auf heute 50'000. Ein Überblick über wichtige Deals in der Branche:

Zu einer ersten Konsolidierungswelle kam es ab den 1980er#Jahren nach der Auflösung der Kartelle. 1988 wurde die La Suisse von der Rentenanstalt übernommen. Die Winterthur kaufte die Neuchâteloise.

1990 kaufte Swiss Re die Elvia, und die Zürich akquirierte die Genfer Versicherung. 40 Jahre später war mehr als die Hälfte der 1982 aktiven schweizerischen Lebensversicherungen nicht mehr auf dem Markt, zumindest nicht mehr unter dem ursprünglichen Namen.

Die Konsolidierung beschränkte sich aber nicht auf die Lebensversicherungen. Ähnlich entwickelte sich der Markt im Nicht-Lebengeschäft. Bekannte Markennamen wie die Helvetia Feuer oder Helvetia Unfall, die Neuenburger Allgemeine, Union Suisse oder Elvia verschwanden.

In den 1990er Jahren gewann die Allfinanz-Idee immer mehr Anklang: Versicherung, Anlageberatung und Altersvorsorge aus einer Hand sollte ein Modell für die Zukunft werden. So kam es 1996 zur «strategischen Allianz» zwischen der Winterthur und der Credit Suisse und im folgenden Jahr zur Übernahme der Versicherung durch die Bank.

Die Credit Suisse definierte sich fortan als Allfinanz-Konzern mit dem Anspruch, an die Weltspitze der Finanzindustrie vorzustossen.

Versicherungsbranche steht vor Wandel durch Digitalisierung

Nach dem Platzen der dot.com-Blase und spätestens mit dem Eintritt der Finanzkrise 2007 wurde das wenig profitable Allfinanzmodell allerdings begraben. Die Winterthur-Gruppe, einst einer der grössten Schweizer Versicherer, wurde 2006 von der französischen AXA für rund 13 Milliarden Franken übernommen.

Nach der Übernahme wurden die Schweizer Aktivitäten mit AXA Schweiz fusioniert und 2008 in AXA Versicherungen AG umbenannt. Die Marke «Winterthur» wurde 2018 endgültig aufgegeben.

Die Helvetia stärkte ihre Position in den vergangenen Jahrzehnten durch mehrere Akquisitionen. 2010 erwarb sie die Alba Allgemeine Versicherungs-Gesellschaft und die Phenix-Lebensversicherungsgesellschaft von Allianz. 2014 übernahm Helvetia die Nationale Suisse, einschliesslich des Online-Versicherers Smile, sowie die österreichische Tochtergesellschaft der Baloise.

Diese Transaktionen gehörten zu den grössten Übernahmen in der Schweizer Versicherungsbranche in diesem Zeitraum. 2020 übernahem Helvetia den spanischen Versicherer Caser. Diese Akquisition markierte einen weiteren Schritt in der Internationalisierungsstrategie.

Am Dienstag gaben Helvetia und Baloise ihre geplante Fusion bekannt. Das neue Unternehmen, Helvetia Baloise, wird mit einem Marktanteil von etwa 20 Prozent laut eigenen Angaben zur zweitgrössten Versicherungsgruppe der Schweiz. Die Fusion soll jährliche Kosteneinsparungen von rund 350 Millionen Franken bringen. Die Transaktion soll im vierten Quartal 2025 abgeschlossen werden.

Und der Umbruch dürfte weitergehen. Die Versicherungsbranche steht laut Deloitte vor einem tiefgreifenden Wandel durch die Digitalisierung. Erfolgreiche Anbieter müssten Teil vernetzter Ökosysteme werden, könnten also Altersheime betreiben, Präventionsangebote machen und digitale Services wie Vertragsabschlüsse oder Schadenmeldungen per App anbieten, neben der persönlichen Beratung.

Dafür bräuchten sie aber Zugang zu Big Data, KI und Analysefähigkeiten – in Partnerschaft mit Tech-Unternehmen.

Kommentare

User #5434 (nicht angemeldet)

In welchen Versicherungen sind denn die ganzen Pensionskassen Gelder versunken? Da die Pensionierten immer weniger erhalten. Wo wurden die ganzen Gelder verspekuliert? Aber für die überdimensionalen Bauten hat das Geld der Versicherungsnehmer gereicht?

Minimaus

Die beiden gehen noch. Die schlimmste ist die Axa. Bei Gutachten geben sie den Gutachtern nicht alle Akten, bis zu 2 Jahre Lücken. Die neuesten Akten sind nicht dabei. Dazu versuchen sie mit Unwahrheiten bei Gerichten zu Gewinnen usw. Fusionen sind meisst zum Schaden des Versicherten. Bei der Axa schlimm, da der Hauptsitz in Frankreich ist. Axa ist die schlechteste Versicherung die es gibt. Ich hoffe diese Fusion führt nicht auch zu so einer Katastrophe wie due Axa

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