Bericht: Bei 90 von 131 Galeria-Filialen gibt es «Herausforderungen»
Miguel Müllenbach, Chef von Galeria Karstadt Kaufhof, erwartet harte Einschnitte für seine rund 17'000 Beschäftigten.
Das Wichtigste in Kürze
- Miguel Müllenbach, Chef von Galeria Kaufhof, sieht grosse Probleme bei vielen Filialen.
- 90 von 131 Geschäfte seien schwierig, profitabel zu betreiben, so Müllenbach.
- Zustände von vor der Pandemie seien immer noch nicht erreicht.
Der Chef der angeschlagenen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, Miguel Müllenbach, bereitet die rund 17'000 Beschäftigten auf harte Einschnitte vor.
«Wir haben bei 90 Filialen Herausforderungen, um sie dauerhaft profitabel zu betreiben», sagte Müllenbach laut «Wirtschaftswoche» in einem unternehmensinternen Podcast.
Dabei spielten unterschiedliche Themen wie Sortiment, Umsatz, Miet- und Kostenbelastung eine Rolle. Der Gesamtbetriebsrat hatte kürzlich gewarnt, bis zu 90 der 131 Filialen seien von der Schliessung bedroht.
Mehr Details im neuen Jahr
«Deutlich klarere Aussagen» solle es Ende Januar geben, kündigte Müllenbach laut «Wirtschaftswoche» an. Im März sollten die Gläubiger dann über den Sanierungsplan abstimmen.
Bis dahin wolle das Management die Beteiligten überzeugen, dass Galeria eine Zukunft hat, sagte der Unternehmenschef dem Bericht zufolge weiter. Galerias Eigentümer, die österreichische Signa-Gruppe von Immobilienunternehmer René Benko, sei angeblich weiterhin bereit, Geld in das Unternehmen zu pumpen. Eine Einigung mit den Gläubigern im März sei dafür Voraussetzung.
Galeria hatte Ende Oktober Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hat bereits angekündigt, dass nur ein harter Kern an Kaufhäusern übrigbleiben werde.
Performance immer noch niedriger als vor Pandemie
Müllenbach sagte laut «Wirtschaftswoche» in dem Podcast, derzeit schaue sich ein Team von Geiwitz die Filialperformance an. Man sei zur Erkenntnis gelangt, «dass wir nicht wieder den Zustand von 2019 erreichen» würden.
Im Weihnachtsgeschäft habe es zwar Kundenzuwächse gegeben, die Werte lägen aber immer noch rund 20 Prozent unter denen von 2019. Da müsse Galeria seine Strategie «an die neuen Realitäten anpassen». Das künftige Filialportfolio müsse «dauerhaft» den veränderten Marktbedingungen standhalten.
Ein Schutzschirmverfahren ist auf Sanierung ausgerichtet. Dabei übernimmt ein gerichtlich bestellter Sachverwalter die Aufsicht über die Rettung. Die Unternehmensführung behält aber weiterhin die Kontrolle und wird extern beraten.