BioNTech: Milliardengewinne sind erstmal Vergangenheit
Die BioNTech-Aktie fällt: Durch die Corona-Pandemie hat der Pharmahersteller das bislang beste Geschäft gemacht. Nun zeigt sich ein starker Rückgang im Umsatz.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Pharmahersteller BioNTech macht um 80 Prozent weniger Umsatz im Vergleich zum Vorjahr.
- Künftig konzentriert sich das Unternehmen wieder mehr auf ursprüngliche Forschungsgebiete.
Dass die BioNTech nun wieder weniger Einnahmen erzielt, ist keine grosse Überraschung. Die Corona-Pandemie sorgte bei dem Unternehmen für einen vorübergehenden Geldsegen.
In einem Jahr ist der Umsatz gleich um 80 Prozent eingebrochen. Die Auswirkungen des Endes des Gesundheitsnotstands sind spürbar. Anfang Mai erklärte die Weltgesundheitsorganisation den internationalen Gesundheitsnotstand durch die Corona-Pandemie für beendet.
BioNTech-Aktie: Auswirkungen an der Börse
Somit verdienen auch Hersteller von Corona-Impfungen weniger. Im ersten Quartal 2022 waren es 3,7 Milliarden Euro (3,6 Millionen Franken). Ein Jahr später im gleichen Zeitraum nur noch 500 Millionen Euro. An der Börse hatte dies entsprechende Folgen.
Für die Anleger stürzte die BioNTech-Aktie markant in die Tiefe. «Wer beim Höchststand von 326 Euro kaufte, ist aktuell bei 98 Euro nur noch knapp bei einem Drittel seines Investments». So berichtet die «tagesschau.de».
Zukunftspläne der Firma
Jetzt kehrt BioNTech zu den Themen zurück, welche vor der Pandemie ihre stützenden Säulen waren. Das aktuelle Jahr wird von den Unternehmensgründern als Übergangsjahr angeschaut.
Das bekannte Pharmaunternehmen wurde bereits 2008 von Ugur Shahin, Özlem Türeci und Christoph Huber gegründet. Seit dieser Zeit entwickeln die Mediziner individualisierte Krebsimmuntherapien.
BioNTechs Corona-Impfung basierte auf einer speziellen mRNA-Technik. Wirkungsstoffe, die mit mRNA veränderte Proteine tragen, aktiveren das Immunsystem so, dass es radikal gegen die körperliche Bedrohung vorgeht. Das Ziel des Forscherteams ist es, das Verfahren möglichst bald auch gegen viele andere Krankheiten wirksam zu machen.
Die eigentlichen Forschungsgebiete betreffen Krebstherapien, aber auch die sehr aufwändige Tuberkulose-Forschung und die Bekämpfung von Infektionskrankheiten.
Weiterhin wird mit Auffrisch-Impfungen gerechnet
Ausserdem werde es weiterhin Auffrisch-Impfungen geben. Rolf Hömke, Forschungssprecher vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VfA), vermutet: «Weltweit wird es weiter Bedarf für Impfstoff gegen Covid-19 geben. Allerdings in einem geringeren Umfang als in den Pandemie-Jahren 2020 bis 2022. Denn es gibt kaum noch Bedarf für eine Grundimmunisierung mit mehreren Impfungen.»