Bitcoin-Boom nervt Hardcore-Gamer
Um Kryptowährungen wie Bitcoin herzustellen, braucht es Leistungsstarke Computer. Das sorgt in der Schweiz für einen Ansturm auf High-End-Grafikkarten.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bitcoin-Boom sorgt für einen Ansturm auf High-End-Grafikkarten.
- Online-Händler Digitec hat darum den Verkauf bei gewissen Modellen eingeschränkt.
Kryptowährungen boomen, und viele wittern das grosse Geschäft. Wer die Bitcoin und Co. nicht kaufen will, «schürft» sie. Heisst: Computer lösen komplexe Rechenaufgaben. Dafür gibt es einen Anteil der neu entstehenden Digital-Münzen.
Wer Kryptowährungen «schürft» braucht High-End-Komponenten. Superschnelle Grafikkarten etwa. Die Nachfrage danach ist riesig. Digitec hat darum den Verkauf von bestimmten Grafikkarten auf zwei Stück pro Kunde beschränkt. Grund: Der Online-Händler erhielt riesige Bestellungen mit drei- bis vierstelligen Stückzahlen.
«Im Interesse der Gamer haben wir uns dazu entschieden, pro Kunde maximal zwei Stück zu verkaufen», sagt Digitec-Sprecher Alex Hämmerli dem IT-Magazin «Computerworld». «Wir möchten statt Miner unsere Stammkunden bedienen, und zu denen zählen wir insbesondere auch die Gaming-Community.»
Auch bei Konkurrent Brack ist die Nachfrage gross. «Seit letzten Wochen ist
auch bei Karten mit Nvidia-Grafikprozessoren die Nachfrage schnell angestiegen,
und es werden gerne mehrere oder gar viele Karten auf einmal bestellt», sagt Sprecher Daniel Rei zu Nau.
Die Konsequenz: «Einige besonders
begehrte, aber schlecht lieferbare Modelle haben wir vorübergehend aus dem Shop
genommen, um nicht noch mehr Backlog zu generieren.» Über weitere Schritte entscheidet der Online-Händler bis Ende Woche.
Bestellungen aus dem Ausland
Viele Bestellungen verbuchen die Schweizer Onlinehändler aus dem Ausland. Die Erklärung dafür ist simpel: Unterhaltungselektronik ist in der Schweiz im Schnitt günstiger als in der EU.
Wer Kryptowährungen «schürft», verbraucht viel Strom. Laut dem Online-Portal «Digitconomist» verbraucht alleine die Bitcoin-Community zur Zeit so viel Strom wie der Iran - ein Land mit 80 Millionen Einwohnern.
Und ob sich die Investition lohnt, ist umstritten. Viele Finanzexperten erwarten einen Crash. Investoren-Legende Warren Buffett sagte kürzlich: «Ich kann mit annähernder Sicherheit sagen, dass es ein böses Ende nehmen wird.»