Bitcoin sinkt unter 58'000 Dollar – Angst vor Angebotsschwemme

Keystone-SDA
Keystone-SDA

USA,

Der Bitcoin-Kurs stürzt ab, ausgelöst durch eine Ankündigung des Insolvenzverwalters der gescheiterten Kryptobörse Mt.Gox.

Der Kurs der Digitalwährung Bitcoin ist unter Druck.
Der Kurs der Digitalwährung Bitcoin ist unter Druck. - Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

Der Bitcoin steht unter heftigem Druck. Am späten Mittwochabend lag der Kurs der Digital-Anlage Bitcoin auf der Plattform Bitstamp noch über der Marke von 60'000 US-Dollar, um dann innerhalb von zwölf Stunden rund 5 Prozent abzustürzen. Am Donnerstagmittag erholte sich der Kurs leicht, lag aber immer noch unter der Schwelle von 58'000 Dollar.

Analysten führten den Kurseinbruch vor allem auf eine Mitteilung des Insolvenzverwalters der gescheiterten Kryptobörse Mt.Gox zurück. Er hatte angekündigt, eine grosse Anzahl von Bitcoins (BTC) an geschädigte Gläubiger zu übergeben. Die Geschädigten warten seit Jahren auf eine Erstattung ihrer Coins.

Nach dem Zusammenbruch der Börse im Jahr 2014 verloren Nutzer insgesamt 850'000 BTC. Davon wurden 142'000 BTC geborgen und sollen nun an ihre Eigentümer übergeben werden. Der Marktplatz in Tokio war in der frühen Bitcoin-Ära die weltweit grösste Handelsplattform für die digitale Kryptowährung.

Mt.Gox – Ein Schlag gegen das Vertrauen in Bitcoin

Ende Februar 2014 meldete Mt.Gox nach einem Hack Insolvenz an und stürzte die Währung damals in eine erste grosse Vertrauenskrise.

Unklar ist, wie die ehemaligen Mt.Gox-Kunden sich jetzt verhalten werden. Sollte ein erheblicher Teil von ihnen die geretteten Bitcoin-Bestände kurzfristig verkaufen wollen, würde dies zu einem Bitcoin-Überangebot auf dem Markt führen. Die Marktbeobachter von Glassnode verzeichneten bislang allerdings noch keine grösseren BTC-Transfers.

Die Sorge vor einem Bitcoin-Überangebot wird ausserdem von der Tatsache genährt, dass Strafverfolgungsbehörden auf grossen BTC-Beständen sitzen, die sie bei Kriminellen gesichert haben. Allein das Landeskriminalamt Sachsen beschlagnahmte im Kontext der Ermittlungen gegen die illegale Film-Tauschbörse Movie2k.to Januar rund 50.000 Bitcoin.

Strafverfolgungsbehörden als neue Player am Kryptomarkt

Auch das Bundeskriminalamt (BKA) soll regelmässig beschlagnahmte BTC-Bestände in klassische Währungen wie Euro oder Dollar umtauschen.

Die insgesamt schlechte Stimmung am Kryptomarkt steht auch in einem Zusammenhang mit der US-Zentralbank Federal Reserve. Zurzeit ist unklar, wann und in welchem Umfang die Fed ihre Geldpolitik lockern könnte.

Das Kalkül dabei ist: Solange die Zinssätze vergleichsweise hoch sind, stehen den Anlegern viele Optionen offen, ihr Geld gewinnbringend anzulegen. Darunter leidet dann der Kryptomarkt. Sinken die Zinsen für klassische Anlagen hingegen, erscheinen die Kryptoinvestments attraktiver.

Kommentare

User #1366 (nicht angemeldet)

Der Bitcoin hat keinerlei Substanzwert. Sein Wert liegt nur darin, wieviel andere bereit sind, für einen Bitcoin zu zahlen.

User #1588 (nicht angemeldet)

Ausser einem gewissen Store of Value, sehe ich in Bitcoin überhaupt keine Anwendbarkeit. Zu langsame Transfers, viel zu teuer und Mining braucht zuviel Strom. Aber es wird bleiben und ist für jene interessant, die sich an der Volatilität nicht stören. Nichts für mich. Ripple im Gegensatz, über die wird ja gar nie berichtet in der Schweiz, sind ultraschnell im Transfer, super billig und Mining braucht es nicht. Ripple wird sich durchsetzen, weil es für die weltweiten crossboarder transfers keine bessere Lösungen gibt für Institutionen.

Weiterlesen

1 Interaktionen
Weihnachtsmarkt
2 Interaktionen

Mehr Bitcoin

Bitcoin Automat
7 Interaktionen
1 Interaktionen
bitcoin El Salvador Inauguration
2 Interaktionen

Mehr aus USA