BKW-Finanzchef: Werden keinen Gebrauch vom Rettungsschirm machen
Der Bundesrat hat für die systemrelevanten Energieunternehmen einen Rettungsschirm aktiviert. Laut der BKW sei dies jedoch nicht das richtige Mittel.
Das Wichtigste in Kürze
- Die BKW sieht den Energie-Rettungsschirm des Bundesrats kritisch.
- Laut der BKW sei das nicht das richtige Mittel.
- Sie selbst müssten keine Staatshilfe in Anspruch nehmen.
Die BKW sieht den Rettungsschirm für systemrelevante Energieunternehmen nach wie vor kritisch. Die Position des Berner Konzerns habe sich nicht geändert, sagte Finanzchef Ronald Trächsel am Dienstag an einer Medienkonferenz.
«Wir halten den Rettungsschirm nicht für das richtige Mittel.» Man sollte aber nicht andere mit in Haft nehmen. Wenn ein Unternehmen unterstützt werden müsse, sei man nicht dagegen, sagte er weiter.
Die BKW selbst wird laut Trächsel keine Staatshilfe in Anspruch nehmen müssen. Per Ende Juni 2022 lag die Liquidität der Gesellschaft bei fast einer Milliarde Franken. Angesichts der Verwerfungen an den Energiemärkten seien die Risiken im Handelsgeschäft zurückgefahren worden, sagte Trächsel. «Wir passen unser Verhalten dem Risiko an.»
Hohe Sicherheit an der Energiebörsen
Am Montag hatte der Bundesrat den geplanten Rettungsschirm aufgrund des Antrages der Axpo aktiviert. Der Axpo wurde eine nachrangige Kreditlinie von bis zu 4 Milliarden Franken zugesichert. Bisher hat der Stromkonzern den Kreditrahmen noch nicht aktiviert.
Mit dem Rettungsschirm soll verhindert werden, dass systemrelevante Schweizer Energieversorger wegen der Turbulenzen an den Energiemärkten in Liquiditätsprobleme geraten. Stromproduzenten müssen an den Energiebörsen höhere Sicherheiten hinterlegen, wenn die Preise steigen. Die Grosshandelspreise für Strom haben sich innert Jahresfrist verzehnfacht, und die Preisschwankungen haben in den vergangenen Tagen neue Rekorde erreicht.