Black Friday: Warum der Shopping-Tag immer wieder kritisiert wird
Der Black Friday ist kontrovers. Viele wollen am Shopping-Tag von aussergewöhnlichen Rabatten profitieren und andere boykottieren ihn komplett. Aber warum?
Das Wichtigste in Kürze
- Am Black Friday offerieren viele Händler besondere Rabatte und günstige Preise.
- Der Shopping-Tag kommt aber nicht bei allen gut an.
- Besonders Klima-Aktivisten und Angestellte kritisieren die Teilnahme am Phänomen.
Der Black Friday findet jährlich Ende November statt. Viele Händler ziehen mit und bieten besondere Rabatte und Aktionen an. Der Tag der Sonderangebote ist aber nicht bei allen beliebt.
Das Ereignis, welches früher vor allem in den USA bekannt war, ist längst auch in Europa angekommen. Zahlreiche Unternehmen und Einkaufsläden sind auf den Zug aufgesprungen. Trotzdem der Tag wird jedes Jahr kritisiert, ob von Konsumenten oder den Händlern selbst.
«Konsumschlacht» schadet der Umwelt
Der Black Friday, der auch als Start in die Weihnachtseinkaufssaison gilt, wird vor allem von Klima-Aktivisten hart verurteilt. Tausende Menschen decken sich am Black Friday mit Dingen ein, welche sie nicht brauchen. So kommt es, dass zahlreiche der verkauften Produkte wieder zurückgeschickt werden oder im Abfall landen.
Diese «Konsumschlacht» verursache eine Unmenge an Verpackungsmüll und Emissionen. Dies sagte Linus Dolder von Klimastreik Schweiz gegenüber Nau.ch im vergangenen Jahr.
Nicht selten kommt es deshalb vor, dass am Schnäppchentag zahlreiche Klima-Aktivisten auf die Strassen gehen. So auch im letzten Jahr, unter dem Motto «Green Friday statt Black Friday».
Angestellte streiken am Rabatt-Tag
Doch nicht nur den Klima-Aktivisten stösst der Tag sauer auf. Auch von Mitarbeitern verschiedener Unternehmen wird er scharf kritisiert. Beim Onlineversandhändler Amazon kam es in den vergangenen Jahren in Deutschland sogar zu Streiks unter den Angestellten. Zahlreiche Mitarbeiter legten ihre Arbeit über mehrere Tage hinweg nieder.
Von ihrem Arbeitgeber forderten sie einen Tarifvertrag für «existenzsichernde Löhne und gute und gesunde Arbeit». Denn, gute Arbeit sei nicht zu Schleuderpreisen zu haben, erklärte die Gewerkschaft ver.di gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Black Friday: Hohe Umsätze, sinkende Gewinne
Doch auch Händler selbst gaben bereits zu, dass sich der Tag nicht wirklich lohne. Denn: die Umsätze erzielen zwar neue Rekorde, durch die tiefen Preise sinken aber die Gewinne.
Trotzdem könne man sich dem Tag kaum entziehen, sagt die Media-Markt-Besitzerin Ceconomy. Dies vor allem aufgrund der Konkurrenz.
Machen uns die Händler etwas vor?
Am Black Friday winken jede Menge Unternehmen und Einkaufsläden mit angeblich einmaligen Rabatten. Doch wie einmalig sind diese tiefen Preise wirklich?
Der Kaufberater «Which?» hat sich diese Frage vor rund zwei Jahren bereits gestellt. Über 12 Monate hinweg analysierte er die Preise von zahlreichen unterschiedlichen Produkten.
Das Ergebnis war ernüchternd: Nur jedes zehnte Produkt, welches das britische Portal unter die Lupe nahm, war am Black Friday auch tatsächlich am günstigsten.