Börse erholt sich dank Zoll-Gerüchten und Deutschland-Paket
Aktienmärkte in der Schweiz und Europa zeigen Erholungstendenzen, gestützt durch positive Nachrichten aus den USA, Deutschland und China.

Die Aktienmärkte in der Schweiz und Europa erholen sich am Mittwoch von den markanten Verlusten des Vortages. Gestützt werden sie von neuen Gerüchten, wonach die USA einen Teil der Zölle wieder zurücknehmen könnten, welche sie erst einen Tag davor verhängt hatten.
Insgesamt herrsche aber weiterhin eine grosse Unruhe, da sich gerade mit Blick auf Washington wichtige Entscheidungen quasi minütlich ändern könnten.
Rückenwind erhalten die Aktien – insbesondere in Deutschland – auch vom als «historisch» bezeichneten Finanzpaket Deutschlands für Verteidigung und Infrastruktur, das am Vorabend von der Union und der SPD geschnürt wurde. Für den deutschen Leitindex Dax wirke dieses «wie ein riesiges Konjunkturpaket», meinte ein Händler.
Weitere Treiber für die Aktienkurse sind zudem Nachrichten aus China. Dort hat die jährliche Sitzung des Volkskongresses begonnen. Ministerpräsident Li Qiang verkündete dabei für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstumsziel von «rund fünf Prozent», was in Marktkreisen als gute Nachricht gewertet wird.
Investoren greifen nach positiven News wieder zu
Ausserdem hat sich die Stimmung unter Chinas Dienstleistern verbessert. Hoffnung gibt es ausserdem auch in Sachen Ukraine. Nach dem Eklat vom Wochenende scheinen nun neue Gespräche wieder eher möglich.
Dieser Mix aus positiv gesehenen News lässt die Investoren an den Aktienmärkten nach dem gestrigen Taucher wieder zugreifen. In der Schweiz steht der Leitindex SMI gegen 10 Uhr rund 0,8 Prozent höher als am Vortag, als er 1,2 Prozent eingebüsst hatte.
Vor allem konjunktursensitive Titel legen markant zu, etwas Adecco, ABB, Holcim oder Sika mit Zugewinnen von 4 bis 5 Prozent. Nicht gefragt sind hingegen – anders als am Vortag – die defensiven Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche.
Spektakulär mutet das Plus des deutschen Dax in Frankfurt von derzeit rund 3 Prozent an, allerdings hat er damit die Abgaben vom Dienstag von rund 3,5 Prozent noch nicht wieder aufgeholt. In Paris steht der französische CAC knapp 2 Prozent höher.