Börsenexperte rechnet mit Kursschwankungen – aber keinem Crash
Die Anleger sind nervös – und das dürfte auch künftig so bleiben. Ein Börsenexperte rechnet deshalb mit weiteren Kursrückgängen, nicht aber mit einem Crash.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Nervosität an den weltweiten Börsen ist nach wie vor hoch.
- Erst zum Wochenstart hin befanden sich die Aktienkurs auf Talfahrt.
- Auch künftig dürfte es weitere Kursrückgänge geben, so ein Experte.
Die Lage an den weltweiten Börsen bleibt angespannt. Nach dem miserablen Wochenstart vom Montag zeigten sich zahlreiche Aktienindizies auch am Dienstag höchst volatil.
Allein der Schweizer Leitindex schwankte zwischen 11'867 und 11'996 Punkten, schloss letztlich aber mit einem Plus von 0.54 Prozent. Auch an den New Yorker Börsen sah es zwischenzeitlich kritisch aus.
Die Gründe für die aktuellen Aktienturbulenzen: Vielseitig. Einerseits trug die geldpolitische Straffung der US-Notenbank dazu bei, andererseits die Ukraine-Krise.
Experte: Talfahrt war noch kein Crash
Wirklich überraschend kam die Talfahrt vom Montag aber nicht, erklärt Jörn Spillmann, Leiter Anlagestrategie bei der Zürcher Kantonalbank: «Viele Investoren haben damit gerechnet, dass es aufgrund des aktuellen Umfelds zu grösseren Kursschwankungen kommen würde.»
Von einem Crash will der Analgespezialist aber nicht sprechen – auch in naher Zukunft nicht. Zwar dürften die Kurszuwächse etwas geringer ausfallen als in den letzten beiden Jahren, gesteht Spillmann.
«Dennoch gehen wir nach wie vor von einem guten Aktienjahr aus.» Unter anderem auch, weil schon bald das Wirtschafts- und Gewinnwachstum wieder in den Vordergrund rücken dürfte.
Deutlich anders sieht es der Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller. Er warnt vor einem deutlichen Einbruch an den Aktienmärkten. «Ich halte es für nicht ausgeschlossen, dass die Märkte diesmal zwischen einem Drittel und 50 Prozent absacken könnten.»
Dies sagte er in seinem letzten Interview mit dem deutschen «Handelsblatt». Seine Aussage ist insofern besorgniserregend, als er schon 2000 das Platzen der Dotcom-Blase voraussah.