Brauereien kämpfen mit stark gestiegenen Herstellungskosten

Keystone-SDA
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Zürich,

Die Schweizer Bierbrauer sehen sich an allen Ecken und Enden mit steigenden Kosten konfrontiert. Damit könnte das Bier bald auch für die Konsumenten teurer werden. Zu einem Versorgungsengpass soll es laut dem Branchenverband aber nicht kommen.

Bier, MAlz
Zwei Personen stossen mit einer Flasche Bier an. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Brauereien würden schon seit längerer Zeit eine angespannte Beschaffungslage feststellen, sagte Marcel Kerber, Geschäftsführer des Schweizer Brauerei-Verbandes, gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.

Ursachen dafür seien die Corona-Pandemie, die Auswirkungen des blockierten Suezkanals und nun die kriegerischen Handlungen in der Ukraine.

Zu schaffen machen den Bierbrauern zum einen die wegen des Ukraine-Kriegs höheren Getreide-Preise. So stammen laut Handel Schweiz rund 18 Prozent der globalen Gersten-Exporte aus der Ukraine. Und Gerste gehört neben Wasser, Hopfen und Hefe zu den Grundzutaten für Bier. Preistreibend bei den Rohstoffen wirken zudem die gestiegenen Kosten für Dünger und die schlechte Ernte aus dem Vorjahr.

Auch aufgrund der inflationären Entwicklung der Energiepreise verteuert sich die Bierproduktion derzeit drastisch. Die Vermälzung des Getreides, die Herstellung der Würze, die Gärung, die Kühlung und Abfüllung seien alles energieintensive Prozesse, erläutert Gaby Gerber, Leiterin Unternehmenskommunikation bei Feldschlösschen. Die Bierbrauer seien damit innerhalb der Konsumgüterbranche «mit am stärksten» von den gestiegenen Energiepreisen betroffen.

Teurer geworden sind auch Aluminiumdosen, Deckel, Etiketten und Glasflaschen. «Die Preissteigerungen in den einzelnen Bereichen variieren zwischen 10 und 400 Prozent», so Gerber. Die starken Schwankungen innerhalb von kurzer Zeit seien bei der Beschaffung eine Herausforderung.

Dem pflichtet auch Reto Preisig, CEO der Brauerei Schützengarten bei: «Die Wertschöpfungsketten werden aktuell so richtig durcheinandergewirbelt». In den Kategorien Flaschen, Kartons und Verschlüsse hätten viele Lieferanten ihre Preise bereits per Anfang Jahr erhöht.

Früher oder später dürften sich die höheren Produktionskosten auch im Portemonnaie der Biertrinker bemerkbar machen. «In der aktuellen Phase wollen wir zwar Preiserhöhungen vermeiden, weil solche die ohnehin schon leidgeplagte Gastronomie am härtesten treffen würden», sagte Preisig. Über eine allzu lange Zeit könne man solche Verwerfungen aber nicht alleine tragen.

Wie schnell und wie stark die Bierpreise ansteigen, hängt laut dem Branchenverband eng mit der künftigen Entwicklung der Energiepreise zusammen. Auch die Unabwägbarkeiten über die Dauer des Ukrainekriegs und der Ertrag der Ernte im laufenden Jahr machten eine Prognose derzeit schwierig.

Zu einer Mangellage sollte es trotz den aktuellen Verwerfungen aber nicht kommen. «Da die Brauereien auf langfristige Lieferverträge bauen, ist im Moment keine Verknappung festzustellen», so Verbands-Chef Kerber.

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