Brüssel untersucht Frankreichs Verbot kurzer Inlandsflüge
Brüssel will das in Frankreich beschlossene Verbot kurzer Inlandsflüge prüfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Französische Flughäfen und Fluggesellschaften hatten dagegen geklagt.
Die EU-Kommission habe einen «formalen Dialog» mit den französischen Behörden begonnen, sagte ein Kommissionssprecher am Freitag. Das französische Parlament hatte im vergangenen Juli ein Gesetz verabschiedet, das Inlandsflüge verbietet, wenn eine alternative Zugverbindung von höchstens zweieinhalb Stunden existiert.
Gegen diese Bestimmung hatten die französischen Flughäfen und mehrere Fluggesellschaften Klage eingereicht. Sie argumentieren, dass das Verbot auf einer EU-Regelung basiert, die Flugverbote aus Umweltgründen ermöglicht. Dies betreffe aber nur akute Umweltprobleme, nicht den Klimawandel, hatte der Vorsitzende des Flughafenverbandes Thomas Juin betont.
Das Verbot der Kurzstreckenflüge war einer der wichtigsten Vorschläge eines Bürger-Klimarates in Frankreich. Ursprünglich sollten alle Verbindungen gestrichen werden, die sich in weniger als vier Stunden mit der Bahn erreichen liessen. Darunter wäre etwa auch die Strecke Paris-Marseille gefallen.
Tatsächlich sind aber nur wenige Strecken betroffen, unter anderem Paris-Bordeaux. Diese Strecken werden ohnehin nicht mehr geflogen, da die Regierung Air France im Mai 2020 finanzielle Entschädigung für die Aufgabe der Kurzstrecken angeboten hatte.