Bruttoinlandsprodukt: Experten bleiben mittelfristig skeptisch
Das Bruttoinlandsprodukt wird Konjunkturexperten zufolge im Jahr 2021 nur noch um 3,3 Prozent zunehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Experten sind optimistischer, was die Auswirkungen von Corona auf die Wirtschaft angeht.
- Die positiven Prognosen treffen jedoch nur kurzfristig zu.
- Mittelfristig bleiben die Fachpersonen skeptisch und revidierten die Prognose nach unten.
Die Konjunkturexperten sind bezüglich der Auswirkungen der Corona-Krise auf das Schweizer Wirtschaftswachstum in der kurzen Frist optimistischer geworden. Mittelfristig bleiben sie indes skeptisch. Aus diesem Grund revidierten sie die Prognose für das kommende Jahr nach unten, wie die Konjunkturforschungsstelle (KOF) am Dienstag mitteilte.
Bruttoinlandsprodukt nimmt nächstes Jahr weniger stark zu
Die 16 befragten Experten gehen für das laufende Jahr durchschnittlich von einem Rückgang des Bruttoinlandproduktes (BIP) um 4,2 Prozent aus. In der letzten Umfrage vom Juni waren sie noch pessimistischer gewesen und hatten ein Minus von 5,0 Prozent veranschlagt.
Für das Jahr 2021 rechnen die Experten damit, dass das Bruttoinlandsprodukt nur noch um 3,3 Prozent zunimmt. Im Juli hatten sie noch ein Plus von 4,2 Prozent prognostiziert. In fünf Jahren gehen sie unverändert von einem Zuwachs von 1,5 Prozent aus.
Die Umfrageteilnehmenden rechnen mit einer Abnahme der realen Anlageinvestitionen um 5,3 Prozent im laufenden Jahr. Zudem gehen sie von einer Zunahme um 2,2 Prozent im kommenden Jahr aus.
Die Erwartungen hinsichtlich der realen Exporte wurden kaum revidiert. Gemäss Consensus-Wert werden die realen Exporte im Jahr 2020 um 7,0 Prozent sinken. Im Jahr 2021 werden diese wiederum um 7,2 Prozent steigen.
Juni-Befragung war pessimistischer
Die Experten hatten sich in der Juni-Befragung deutlich pessimistischer als noch Anfang des Jahres gezeigt. Nun hellen sich die Erwartungen in der jüngsten Befragung wieder auf.
Sie prognostizieren für 2020 eine Arbeitslosenquote gemäss SECO von 3,3 Prozent (Juni: 3,8%) und für 2021 von 3,9 Prozent (Juni: 4,2%). Auch die langfristigen Erwartungen hellen sich auf und liegen im Mittel bei 2,9 Prozent (Juni: 3.2%).