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UBS und CS: Was würde eine Fusion der Grossbanken bedeuten?

Gemäss einem Medienbericht wollen sich Credit Suisse und UBS zusammenschliessen. Dabei dürfte es einige Hürden geben.

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Für den Schweizer Bankensektor werde im Durchschnitt keine wesentliche Änderung der insgesamt erforderlichen Eigenmittel erwartet. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss «Inside Paradeplatz» denken UBS und CS über eine Fusion nach.
  • Für eine Fusion müssten in- und ausländische Behörden grünes Licht geben.
  • Bankenkenner Peter V. Kunz kann sich ein Zusammenschluss der Banken nicht vorstellen.

Die Nachricht hat ein Erdbeben am Bankenplatz Zürich ausgelöst. Heute Morgen berichtete «Inside Paradeplatz», dass sich Credit Suisse und UBS zusammenschliessen wollen.

Gemäss dem Finanzportal soll die Fusion 2021 aufgegleist werden. Drahtzieher sei UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber. Die beiden Geldhäuser wollten sich zu den Spekulationen nicht äussern.

An der Börse kam die Nachricht gut an. Das UBS-Wertpapier schloss 2,38 Prozent im Plus, jenes der CS legte um 4,18 Prozent zu.

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Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma. - Keystone

Würden sich die beiden Grossbanken zusammenschliessen, entstünde die mit Abstand grösste Bank der Schweiz. Bereits heute werden die beiden Geldhäuser vom Bund als «too big to fail» eingestuft. Heisst: Sie sind systemrelevant für das Schweizer Bankensystem.

UBS-CS hätte riesige Bilanzsumme

Die UBS hat eine Bilanzsumme von umgerechnet 881 Milliarden Franken, die Credit Suisse eine von 787 Milliarden. Zum Vergleich: Das BIP der Schweiz liegt bei 700 Milliarden Franken.

«Eine solche UBS-CS wäre theoretisch nicht bloss ‹too big to fail›, sondern sogar ‹too big to be rescued› (zu gross, um gerettet zu werden)», sagt Peter V. Kunz, Wirtschaftsrechtsprofessor und Banken-Experte von der Universität Bern. Nur noch eine einzige Riesenbank wäre in der Schweiz unter Risikoaspekten kaum akzeptabel.

Peter V. Kunz
Wirtschaftsrechts-Professor Peter V. Kunz von der Universität Bern. - zvg

Kunz glaubt nicht, dass die Behörden einem Zusammenschluss zwischen UBS und CS in der heutigen Form zustimmen würden. «Nicht bloss die Finanzmarktbehörde FINMA, sondern ebenso die Wettbewerbsbehörde WEKO wäre gefordert – und beide scheinen mir ziemlich restriktiv bei Fusionen.» Als internationale Bankkonzerne müssten UBS und CS zudem Bewilligungen von ausländischen Behörden benötigen. «Was wohl noch heikler wäre.»

Bis 20 Prozent der Jobs weg

Eine Fusion würde nicht spurlos am Personal vorbeigehen. Gemäss «Inside Paradeplatz» dürften zwischen 10 und 20 Prozent der Jobs verloren gehen. Heisst: mehr als 16'000 Arbeitsplätze weltweit.

Die Banken-Branche ist im Umbruch. Filialen werden seltener besucht. Und Neo-Banken wie Revolut machen den gestandenen Firmen Druck. Rund um den Globus versuchen Geldhäuser, den veränderten Kundenbedürfnissen zu entsprechen und digitalisieren ihr System.

Ralph Hamers UBS Ermotti
Ralph Hamers ist neuer Chef der UBS. - Twitter

Erst letzte Woche präsentierte die Credit Suisse «CSX» – ein preisgünstiges Digital-Angebot, mit dem Neukunden sämtliche Bankgeschäfte via Smartphone tätigen können. Fast gleichzeitig hat das Geldhaus angekündigt, mehrere Filialen in der Schweiz zu streichen.

UBS hat sich Digitalisierungsguru geholt

Auch die UBS gibt bei der Digitalisierung Gas. Darum hat der Verwaltungsrat Ralph Hamers von der Bank ING abgeworben und auf den Chefposten gehievt.

ING gilt als Digitalisierungschampion in der Branche. Bereits 2017 fanden über 90 Prozent der Kundenkontakte mittels Smartphone oder Internet statt.

Die Digitalisierung stellt die Credit Suisse und UBS vor ähnliche Herausforderungen. Denn als Universalbanken wollen sie ein breites Clientèle ansprechen: Von Privat- und Firmenkunden, bis hin zu Anlagekunden, von Jung bis Alt – alles ist vertreten.

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UBS und CS sind nicht gleich aufgestellt. - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Identisch sind die Grossbanken freilich nicht. Die Credit Suisse positioniert sich als Vermögensverwalterin, die ihre Kompetenzen vor allem im Investment Banking ausübt. Die UBS wiederum bedient ein Drittel der Haushalte.

Doch lohnt sich ein Zusammenschluss überhaupt? Entscheidend, ob sich eine Fusion auszahlen würde, seien die Bedingungen, sagt Wirtschaftsrechtler Kunz. Doch: «Als Externer vermag ich heute keinen wirklichen Business-Case zu sehen, der Sinn macht.»

Dass sich Verwaltungsratspräsidenten Gedanken über eine Fusion machen, findet Kunz zwar legitim. Es sei aber ein weiter Weg von solchen Gedanken bis zu einem realen Fusionsvertrag. «Ehrlich gesagt: Ich kann es mir nicht vorstellen, dass CS und UBS fusionieren oder auch bloss fusionieren wollen.»

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