Bundesrat Maurer: Nachhaltige Finanzwirtschaft braucht Transparenz
Die Grundlagen für eine nachhaltige Finanzierung der verschiedenen Wirtschaftssektoren sind laut Bundesrat Ueli Maurer «Transparenz, Glaubwürdigkeit und die Festlegung von Standards». Das sagte der Magistrat diesen Montag in Genf bei der Eröffnung der Konferenzreihe «Building Bridges».
Das Wichtigste in Kürze
- Im Laufe der Woche finden im Rahmen der Konferenz 77 Veranstaltungen zu verschiedenen Themen im Bereich «Sustainable Finance» statt.
Es nehmen NGOs, internationale Organisationen sowie Akteure aus dem Finanzsektor (Banken, Versicherungen, Vermögensverwalter, Investoren) und aus der öffentlichen Verwaltung teil.
Initiant der Veranstaltung ist der Bankier Patrick Odier. Laut ihm ist Genf derzeit der Finanzplatz, bei dem sich die Art und Weise, wie die Kunden investieren, am meisten verändert. Der Fokus liegt neuerdings auf nachhaltigen Investitionen. Deren Volumen sei in der Schweiz zwischen 2019 und 2020 um 31 Prozent auf über 1,5 Billionen Franken angewachsen.
«Wir wollen dieses Wachstumstempo beibehalten», fuhr der Genfer Bankier fort, ohne sich jedoch auf ein konkretes Ziel festzulegen. Der Fokus werde künftig aber auf Dingen wie der Anpassung der Mechanismen zur Festlegung des Preises von CO2 liegen.
Dies sah auch Bundesrat Maurer so: «Wir brauchen Standards, um einen Preis für CO2 festzulegen». Im vergangenen Juni wurde in der Schweiz das CO2-Gesetz in einer Volksabstimmung abgelehnt. Deshalb werde nächstes Jahr nun ein neuer Entwurf in die Vernehmlassung gehen, der «in ein oder zwei Jahren» zu einem Gesetz führen soll, so der Bundesrat.
Odier wiederum wies auf die paradoxe Situation hin, die beim CO2 herrscht. Denn vielerorts gibt es trotz der Bedrohung durch den Klimawandel nach wie vor Subventionen für die fossile Industrie.