Minderjährige soll der Zugang zu Solarien untersagt werden, sagt der Bundesrat. Die dort verwendete Strahlung kann längerfristig Hautkrebs verursachen. Auch in anderen Bereichen will der Bundesrat den Schutz vor schädlicher Strahlung verschärfen.
Nur wer über 18 Jahre alt ist, soll künftig in der Schweiz noch in ein Solarium dürfen.
Nur wer über 18 Jahre alt ist, soll künftig in der Schweiz noch in ein Solarium dürfen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat will ein Solarium-Verbot für Minderjährige.
  • Gerade Jugendliche seien besonders gefährdet durch die krebserregenden UV-Strahlen.
  • Auch bei Laserbehandlungen und Laserpointern will der Bundesrat die Regeln verschärfen.
Ad

Die Forderung nach einem Solarium-Verbot für Jugendliche ist nicht neu, unter anderem hat sich im Herbst 2017 auch das Bundesamt für Gesundheit dahinter gestellt (Nau berichtete). Nun legt der Bundesrat einen Verordnungsentwurf vor, der Minderjährigen den Solarium-Besuch verbietet.

Die Regelungen verschärfen will der Bundesrat auch bei anderen Strahlenquellen. Für kosmetische Behandlungen, sprich Haarentfernung, mittels Blitzlampen und Lasern soll ein Sachkundenachweis nötig sein. Zudem soll das Entfernen von Leberflecken mit Laser und Tätowierungen mit Blitzlampen verboten werden.

Zudem soll die Kontrolle und die Information über die Gefahren bei übermässiger Belastung durch UV-Strahlung verstärkt werden. Gerade in jungen Jahren und mit den für Solarien typischen hohen Dosen an UV-Strahlung seien Effekte wie Lederhaut, fleckiger Haut und Hautkrebs die Folge.

Ins Visier geraten erneut auch die Laserpointer, mit denen Lokomotivführer, Piloten oder sogar Fussballtorhüter geblendet werden. In der Schweiz sollen künftig nur noch Laserpointer der Klasse 1 zugelassen sein.

Von zwei Seiten umstrittenes Verbot

Der bundesrätliche Vorschlag dürfte viel zu reden geben. Für die Hautärzte sei es nicht einzusehen, weshalb das Solarien-Verbot auf Jugendliche beschränkt sein soll. Zwar sei junge Haut besonders gefährdet, sagt die Zürcher Ärztin Mandana Péclard gegenüber der «SonntagsZeitung». Aber: «Wenn die Hautärzte entscheiden könnten, würden alle Solarien abgeschafft.»

Den Spiess umkehren wollen dagegen die Solarienbetreiber. Mit der Argumentation des Bundes müsse man für Jugendliche auch ein Badi-Verbot aussprechen, sagt Verbandspräsident Heinz Wolf. «Dort entstehen Sonnenbrände – nicht im Solarium.»

Laserpointer, Tätowierungs- und Haarentfernung

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Bundesrat