Cartier-Chef: Hongkong ist nicht mehr die asiatische Drehscheibe
Die Nachfrage nach Schweizer Uhren in der asiatischen Stadt Hongkong ist seit Januar stark gestiegen. Dennoch gilt die Stadt nicht mehr als wichtigste Drehscheibe in Asien, wie der Chef der Uhren- und Schmuckmarke Cartier, Cyrille Vigneron, in einem Interview sagte.
In den letzten zehn Jahren haben Schanghai und diverse andere chinesische Städte an Einfluss gewonnen, wie Vigneron in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Samstag sagte. Zuvor waren Hongkong und die japanische Hauptstadt Tokio die wichtigsten Exportzentren.
Auch die südkoreanische Hauptstadt Seoul habe an Bedeutung gewonnen. Künftig wird es nach Vignerons Einschätzung weitere Zentren geben. In Singapur, Thailand und Malaysia bewege sich viel.
Cartier-Chef: Exportmarkt Hongkong wird Vor-Corona-Niveau erreichen
Die Nachfrage der chinesischen Kundschaft nach Luxusgütern steige vor allem ausserhalb des Festlands, sagte der Cartier-Chef. Ein Grund dafür seien die Steuern. Wichtig sei aber auch die Atmosphäre in einer Stadt. Sie spreche für Hongkong. Die Städte nahe von Hongkong, wie Shenzhen oder Guangzhou, seien zudem weniger auf Shopping ausgerichtet.
Vigneron rechnet damit, dass der Exportmarkt Hongkong in diesem Jahr wieder das Vor-Corona-Niveau erreichen wird. Dies, obwohl die Euphorie nach dem Ende der Corona-Restriktionen geringer ausgefallen sei als erwartet. «Die Leute haben Geld, aber sie überlegen sich, wie sie es sinnvoll ausgeben», sagte Vigneron.
Cartier gehört – wie die Hersteller von Luxusuhren der Marken Piaget, IWC oder Van Cleef & Arples – zum Genfer Schmuck- und Uhrenkonzern Richemont.