Hongkong verschärft Cybersicherheit für kritische Infrastruktur
Ein neues Gesetz in Hongkong zwingt Betreiber zu verstärkten Schutzmassnahmen und Meldepflichten.

Hongkong hat am Mittwoch ein neues Cybersicherheitsgesetz verabschiedet, das den Schutz kritischer Infrastrukturen verstärken soll.
Das Gesetz verpflichtet Betreiber laut «Market Screener» in acht wichtigen Sektoren zu strengeren Sicherheitsmassnahmen und Meldepflichten bei Vorfällen.
Weitreichende Auswirkungen auf Infrastrukturbetreiber
Das neue Gesetz betrifft Unternehmen in Schlüsselbereichen wie Energie, Banken, Gesundheitswesen und Verkehr.
Wie «Reuters» berichtet, müssen betroffene Betreiber künftig jährliche Sicherheitsrisikobewertungen durchführen und alle zwei Jahre unabhängige Sicherheitsaudits vornehmen lassen.

Bei Verstössen drohen empfindliche Strafen von bis zu 5 Millionen Hongkong-Dollar (etwa 560'000 Franken). Schwerwiegende Sicherheitsvorfälle müssen laut «The Peninsula Qatar» innerhalb von zwei Stunden gemeldet werden.
Regierung betont Notwendigkeit zum Schutz
Sicherheitschef Chris Tang betonte die Bedeutung des Gesetzes für den Schutz wichtiger Computersysteme.
Es soll aber nicht auf persönliche Daten oder Geschäftsgeheimnisse abzielen.
Das Sicherheitsbüro erklärte gegenüber dem Legislativrat, Störungen kritischer Infrastrukturen könnten Auswirkungen auf die Gesellschaft haben und die Wirtschaft ernsthaft gefährden.
Bedenken bezüglich Investitionsklima
Experten sehen das Gesetz auch kritisch. George Chen von der Asia Group in Washington warnt laut «Reuters» vor möglichen negativen Folgen für ausländische Investitionen.
Die höheren Compliance-Kosten und der Eindruck eines «arbeitsreichen Gesetzgebungszyklus» könnten abschreckend wirken.
Chen betont die Bedeutung eines stabilen regulatorischen Umfelds für Investoren. So hätte die wirtschaftliche Erholung für Hongkong weiterhin höchste Priorität.
Einordnung in den regionalen Kontext
Das neue Gesetz reiht sich in eine Serie von Sicherheitsgesetzen ein, die Hongkong in den letzten Jahren verabschiedet hat.
Die Regierung betont zudem die Übereinstimmung mit ähnlichen Schutzmassnahmen in westlichen Ländern. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich das neue Gesetz auf Hongkongs Rolle als internationales Finanzzentrum auswirken wird.