Chef der Monopolkommission kritisiert Einstieg des Bundes bei Curevac
Der Vorsitzende der Monopolkommission, Achim Wambach, hat die Beteiligung des Bundes beim Tübinger Biotechunternehmen CureVac kritisiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Wambach: «Potenzielle Gefahr für den freien Wettbewerb».
Sie stelle «eine potenzielle Gefahr für den freien Wettbewerb» dar, sagte der Wirtschaftswissenschaftler dem «Mannheimer Morgen» vom Dienstag. «Unternehmen, an denen der Bund beteiligt ist, gewinnen schon allein durch diese Tatsache einen Vorteil.»
Dies gelte sowohl mit Blick auf bessere Finanzierungsbedingungen als auch auf die Regeln der jeweiligen Märkte, die häufig der Bund setze - und damit der Kapitalgeber, sagte Wambach weiter. Der Ökonom zweifelte zudem an der industriepolitischen Absicht, die laut Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) mit der CureVac-Beteiligung des Bundes verfolgt werden soll.
«Eine Beteiligung an individuellen Unternehmen ist für das Ziel, die Schlüsselindustrien zu unterstützen, nicht sinnvoll», sagte Wambach. Um bedeutende Branchen am Standort Deutschland zu erhalten, seien Rahmensetzungen durch ein gutes Bildungssystem oder die Bereitstellung von Infrastruktur geeigneter.
Der Bund beteiligt sich mit 300 Millionen Euro an dem in der Corona-Impfstoffforschung aktiven Pharmaunternehmen und erwirbt damit einen Anteil von 23 Prozent daran. Altmaier versicherte am Montag, der Bund werde auf die geschäftspolitischen Entscheidungen der Firma keinen Einfluss nehmen.
Im März hatten Berichte für Aufsehen gesorgt, wonach US-Präsident Donald Trump den USA exklusiv einen Impfstoff sichern wollte. CureVac bestritt aber mehrfach, ein Übernahmeangebot von der US-Regierung bekommen zu haben.