Chipkonzern Qualcomm mit weiterem Umsatzrückgang

Keystone-SDA
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USA,

Im vergangenen Quartal schrumpfte der Umsatz des Chipkonzern Qualcomm im Jahresvergleich um ein Fünftel.

Qualcomm Snapdragon 870
Das Logo von Qualcomm. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Qualcomm leidet unter dem schlechten Chip-Verkäufen in China.
  • Zudem befindet sich der Chipkonzern im Dauerstreit mit Apple.

Beim Chipkonzern Qualcomm lastet neben dem Dauerstreit mit Apple nun auch die Abschwächung des grossen chinesischen Smartphone-Marktes auf dem Geschäft. Im vergangenen Quartal schrumpfte der Umsatz im Jahresvergleich um ein Fünftel auf 4,8 Milliarden Dollar (4,76 Milliarden Dollar).

Ein Auslöser dafür seien schlechtere Verkäufe einiger Chips in China gewesen, sagte Finanzchef George Davis in einer Telefonkonferenz mit Analysten in der Nacht zu heute Donnerstag. Für das laufende Quartal stellt sich Qualcomm auf einen weiteren Umsatzrückgang ein.

Wettbewerbsstrafe der EU

Qualcomm verbuchte in dem Ende Dezember abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal einen Gewinn von 1,1 Milliarden Dollar (1,09 Milliarden Franken). Ein Jahr zuvor hatte es rote Zahlen von sechs Milliarden Dollar gegeben (5,95 Milliarden Franken) – Grund dafür waren allerdings die Einmalabgabe auf Auslandsgewinne nach der US-Steuerreform sowie eine Wettbewerbsstrafe in der EU.

Qualcomm ist der wichtigste Anbieter von Hauptprozessoren in Android-Smartphones und ist auch stark im Geschäft mit Kommunikations-Chips, die die Handys ins Netz bringen. Zugleich hält der Konzern viele Patente auf diverse Technologien und ein wichtiges zweites Standbein ist der Verkauf von Lizenzen dafür.

Geschäftsmodell angegriffen

Dieses Geschäftsmodell wird aktuell von Apple sowie der US-Wettbewerbsbehörde FTC angegriffen. Sie werfen Qualcomm unter anderem vor, Chip-Kunden zu teuren Technologielizenzen zu drängen. Qualcomm-Chef Steve Mollenkopf bekräftigte die Erwartung, dass der Patentstreit mit Apple im laufenden Jahr entweder vor Gericht oder durch eine Einigung beendet wird.

Im April soll ein Prozess zwischen den beiden Unternehmen in Kalifornien starten. Qualcomm bekommt seit mehreren Quartalen kein Geld mehr von iPhone-Auftragsfertigern.

In Qualcomms Chipsparte sank der Quartalsumsatz um ein Fünftel auf 3,74 Milliarden Dollar (3,71 Milliarden Franken). Die Zahl ausgelieferter Chips fiel um 22 Prozent auf 186 Millionen. Die Sparte mit dem Lizenzgeschäft verbuchte ebenfalls einen Umsatzrückgang von 20 Prozent auf gut eine Milliarde Dollar (0,99 Milliarden Franken). Qualcomm setzt unter anderem auf den nächsten superschnellen Datenfunk-Standard 5G, um das Geschäft wieder anzukurbeln.

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