Citigroup-Panne: 81 Billionen Dollar fast überwiesen
Bankriese Citigroup verursacht Milliarden-Fehler: Statt 280 Dollar sollten 81 Billionen Dollar an einen Kunden überwiesen werden. Der Vorfall wirft Fragen auf.

Ein folgenschwerer Fehler erschütterte kürzlich das US-Finanzinstitut Citigroup. Die Bank hatte versehentlich eine Überweisung von 81 Billionen Dollar an einen Kunden veranlasst, wie «Tagesschau.de» berichtet.
Eigentlich sollte lediglich ein Betrag von 280 Dollar das Konto wechseln. Umgerechnet wären das statt 253 etwa 73 Billionen Franken gewesen.
Der Vorfall ereignete sich bereits im April des vergangenen Jahres, berichtet die «Financial Times». Zwei Mitarbeiter übersahen den Fehler zunächst. Ein dritter Angestellter bemerkte schliesslich die Diskrepanz bei den Kontoständen.
Schnelle Reaktion verhindert Katastrophe
Die fehlerhafte Transaktion wurde 90 Minuten nach der Buchung entdeckt. Es dauerte jedoch mehrere Stunden, um sie rückgängig zu machen.
Letztendlich flossen keine Gelder der Citibank ab, wie «Focus Online» meldet. Die Bank betonte laut «T-Online», dass der Vorfall «keine Auswirkung auf die Bank oder unseren Klienten» gehabt habe.
Wiederholte Vorfälle werfen Fragen auf
Laut «Manager Magazin» war dies nicht der erste Vorfall dieser Art bei Citigroup. Im vergangenen Jahr sollen insgesamt zehn ähnliche Zwischenfälle in Höhe von einer Milliarde Dollar oder mehr passiert sein.

Diese Häufung von Beinahe-Unfällen gilt in der amerikanischen Bankbranche als ungewöhnlich. Ehemalige Mitarbeiter von Aufsichtsbehörden und Risikomanager von Banken äussern Bedenken über die Sicherheits- und Kontrollsysteme der Bank.
Vorgeschichte belastet Citigroup
Die Citigroup hat eine Vorgeschichte mit solchen Transaktionen. Im Jahr 2020 überwies die Bank irrtümlich 900 Millionen Dollar an Gläubiger des Kosmetikkonzerns Revlon.
Dieser Fehler führte zur Entlassung des damaligen Citi-Chefs Michael Corbat. Zudem musste die Bank hohe Geldstrafen zahlen und sich verpflichten, die operativen Probleme zu beheben.
Aufsichtsbehörden alarmiert
Die wiederholten Vorfälle haben die Aufmerksamkeit der Aufsichtsbehörden auf sich gezogen. Die US-Notenbank Federal Reserve und das Office of the Comptroller of the Currency wurden über den jüngsten Vorfall informiert.
Experten fordern nun erneut verstärkte Kontrollen und eine gründliche Überprüfung der internen Prozesse bei Citigroup. Die Bank steht unter Druck, ihre Systeme zu verbessern und ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.