Co-Working-Spaces werden dank Corona-Krise immer beliebter
Die Corona-Krise hat Firmen eines gelernt: Homeoffice funktioniert. Diese Erkenntnis spielt nun Schweizer Co-Working-Spaces in die Karten.
Das Wichtigste in Kürze
- Co-Working-Spaces erleben seit der Corona-Krise grosse Beliebtheit.
- Ziel ist deshalb der flächendeckende Ausbau solcher flexiblen Arbeitsplätze.
Zu Beginn der Corona-Krise war alles ganz schnell gegangen: Wer konnte, schickte als Arbeitgeber seine Mitarbeiter nach Hause. Homeoffice – vorher vielerorts nur in Ausnahmefällen üblich – wurde zum Alltag für Millionen.
Für viele Angestellten eine grosse Herausforderung. Von dem einen Tag auf den anderen fehlte der Kontakt zu Kollegen, die gewisse Konzentration und vor allem die nötige Distanz zur Arbeit. Dafür aber fielen auch unnötig lange Arbeitswege weg.
Die Alternative: Co-Working-Spaces. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie geht der Trend mehr denn je zu dem Büro auf Zeit. «Die Nachfrage ist deutlich gestiegen», erklärt Urs Vögeli vom Effinger Co-Working-Space. So stark, dass inzwischen sogar limitierte Zeitfenster von zwei und vier Stunden bestünden.
Zum Verständnis: Ein Co-Working-Space ist eine Art Grossraumbüro. Allerdings arbeiten hier nicht die Mitarbeitenden eines einzelnen Unternehmens zusammen, sondern es treffen völlig unterschiedliche Menschen in einem Raum aufeinander.
Bis 2030 in 15 Minuten zur Arbeit
In der Schweiz gibt es rund 200 solcher flexiblen Arbeitsplätze. «Mit einem flächendeckenden Angebot in der Schweiz könnten mindestens 2,5 Millionen Arbeitnehmende in der Nähe ihres Wohnortes arbeiten», erklärt Fabienne Stoll von VillageOffice.
Ziel sei es deshalb, dass bis zum Jahr 2030 jede Person in der Schweiz innerhalb von 15 Minuten mit dem Velo oder den ÖV an ihrem Arbeitsplatz sein kann. Dafür arbeite die Genossenschaft eng mit strategischen Partnern wie der SBB zusammen.
Das Potenzial von regionalem Coworking hat auch die Politik erkannt: Am 16. Juni 2020 reichten Nationalrätinnen und Nationalräte aus sieben Parteien ein Postulat ein. Darin fordern sie den Bundesrat auf, eine Lösung zur Förderung von regionalem Coworking zu prüfen.