Coop soll gegenüber Mars die Muskeln spielen lassen

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Basel,

Im Moment fehlen einige Artikel des Mars-Konzerns in den Regalen von Coop. Das lohnt sich nicht nur für den Grossverteiler. Ein Kommentar.

Das Wichtigste in Kürze

  • Coop bestellt aktuell einige Produkte von Mars nicht nach.
  • Uncle Ben's, Balisto, M&Ms und Whiskas fehlen zurzeit in den Regalen.
  • Gibt das Unternehmen die besseren Preise weiter, profitiert auch der Konsument.

Coop zeigt sich erneut knallhart. Nach dem Nestlé-Boykott im Vorjahr knöpft sich das Basler Unternehmen jetzt gemeinsam mit der internationalen Einkaufsallianz Agecore den Mars-Konzern vor. Und bestellt einige Produkte nicht nach. Ziel sind bessere Einkaufskonditionen.

Die Detailhändlerin hält sich mit Infos zurück. Ein Blick in die Filialen zeigt aber: Artikel von Whiskas, Uncle Ben’s, M&Ms oder Balisto sind bei Coop mancherorts bereits ausverkauft (siehe Bildstrecke). Schnell dürften die Lücken nicht gestopft werden.

Für Kunden kein Grund, sich zu ärgern. Alternativen gibt es im selben Regal. Und wem das nicht passt, geht halt zur Konkurrenz.

Nicht ungewöhnlich

Ein Bestellstopp ist im Detailhandel ist eine radikale, aber keine ungewöhnliche Massnahme. Immer wieder fehlen bei Supermarktketten bekannte Marken, weil sich Händler und Hersteller nicht über Konditionen einigen können.

Lidl verkaufte in Deutschland deswegen 2014 für zwei Monate kein Coca-Cola. Auch Denner waren der Preis für die Brause zu hoch: Der Schweizer Discounter importierte darauf das Produkt aus Osteuropa. Ein halbes Jahr später gab der Schweizer Ableger des Getränke-Multis nach.

Das zahlte sich für den Kunden aus: Der Preis für die Brause wurde nachhaltig gesenkt. Auch für Coop-Kunden hat sich der Machtkampf offenbar gelohnt. Das Unternehmen bot laut eigenen Angaben darauf viele Nestlé-Produkte in Aktion an.

Importware zu Mondpreisen

Detailhändler sollten ihre Markmacht nutzen. Gerade gegenüber internationalen Multis, die in der Schweiz Importware zu Mondpreisen verkaufen.

Davon profitiert nicht nur der Konsument. Werden Markenprodukte in der Schweiz nicht überteuert angeboten, wird der Einkaufstourismus weniger attraktiv – und Jobs im Detailhandel bleiben erhalten.

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