Corona-Kredite gibt es auch bei Postfinance
Seit Jahren klagt Postfinance über das Kreditverbot. Um vom Coronavirus betroffene Firmen zu stützen, wurden die Regeln für die Post-Tochter gelockert.
Das Wichtigste in Kürze
- Firmen können ab dem 26. März COVID-Kredite über die Hausbank beantragen.
- Trotz Kreditverbot können Postfinance-Kunden Kredite bis 500'000 Franken beantragen.
Ein riesiges Paket hat der Bundesrat vergangenen Freitag beschlossen. Rund 40 Milliarden Franken sollen helfen, um die Effekte des Coronavirus für die Wirtschaft vermindern.
Die Hälfte des Pakets sind sogenannte COVID-Überbrückungskredite, welche Firmen mit Liquiditätsengpässen bei der Bank beantragen können. Bei Beträgen bis 500'000 Franken haftet der Bund komplett, bei Beträgen bis 20 Millionen noch zu 85 Prozent.
Benötigen Unternehmen weniger als eine halbe Million, dürfte der Prozess in 30 Minuten abgewickelt sein, erklärte am Freitag Finanzminister Ueli Mauer. Auch, weil die Firmen bei der Hausbank die Kredite beantragen sollen.
Doch was gilt für KMU-Kunden der Postfinance? Die Post-Tochter – das viertgrösste Finanzinstitut in der Schweiz – kämpft seit Jahren mit dem vom Bund auferlegten Kreditverbot. Doch das greift in diesem besonderen Fall nicht.
«Wir haben uns beim Bundesrat dafür eingesetzt, dass sich auch Postfinance trotz Kreditverbot am Hilfspaket beteiligen darf», sagt Sprecher Johannes Möri. Dies wurde bewilligt.
Kredite bis 500'000 Franken
Die Post-Tochter wird Geschäftskunden ab 26. März Kredite bis 500'000 Franken gewähren können. Höhere Beträge darf Postfinance hingegen nicht bewilligen.
Aktuell hat Postfinance über 275'000 KMU-Kunden. In den meisten Fällen dürfte die bewilligte Höchstbetrag ausreichen. Gemäss dem Finanzminister werden 90 Prozent der COVID-Überbrückungskredite eine halbe Million oder weniger betragen.
Details zu dem Hilfspaket sind noch nicht entschieden. Die Zinse sind etwa noch unbekannt. Gemäss der «Handelszeitung» sollen diese bei Beträgen bis einer halben Million bei rund einem Prozent liegen. Offiziell informiert wird am Mittwoch.
Das Kreditverbot für die Post-Tochter beschäftigt auch abgesehen von der Corona-Krise die Landesregierung. Dieses Jahr soll entschieden werden, ob und wie die Aufhebung des Verbots in die Vernehmlassung geht.