Auch Adidas musste wegen der Corona-Krise seine Läden schliessen. Dies führt nun zu einem Verlust von 306 Millionen Euro im zweiten Quartal.
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Die Corona-Krise brockt Adidas dreistelligen Millionenverlust ein. (Archiv) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Adidas leidet unter den Corona-bedingten Ladenschliessungen.
  • Im zweiten Quartal verzeichnet Adidas einen Nettoverlust von 306 Millionen Euro.
  • Im Jahr zuvor machte der Sportausrüster einen Gewinn von 462 Millionen Euro.
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Adidas ist infolge monatelanger Ladenschliessungen in der Corona-Krise tief in die roten Zahlen gerutscht. Im zweiten Quartal summierte sich der Nettoverlust auf 306 Millionen Euro, wie der Sportausrüster am Donnerstag mitteilte.

Ein Jahr zuvor hatte Adidas noch 462 Millionen Euro Gewinn geschrieben. Operativ wies der Konzern nun einen Fehlbetrag von 333 Millionen Euro aus. Zuvor verzeichnete das Unternehmen einem Betriebsgewinn von 643 Millionen Euro vor Jahresfrist.

Corona-Krise mit «beispiellosen Herausforderungen» für Adidas

«Das vergangene Quartal, in dem weite Teile der Welt lahmgelegt waren, hat beispiellose Herausforderungen an das Unternehmen gestellt.» Dies sagte Vorstandschef Kasper Rorsted.

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Mitte März musste ein Grossteil der Läden von Adidas weltweit schliessen. (Archivbild) - Keystone

Im Zuge der Eindämmung der Pandemie mussten weltweit zeitweise 70 Prozent der Adidas-Läden schliessen. Seit dem Höhepunkt im April entspannte sich die Lage für den Konzern im Quartalsverlauf. Ende Juni waren noch 17 Prozent der Geschäfte geschlossen.

Infolgedessen brach der Konzernumsatz währungsbereinigt um 34 Prozent auf 3,58 Milliarden Euro ein. Adidas hatte nach einem Umsatzeinbruch im ersten Quartal gewarnt: Im zweiten Vierteljahr seien ein Umsatzrückgang um mehr als 40 Prozent und ein dreistelliger Millionenverlust zu befürchten. Vom Finanzdatenanbieter Refinitiv befragte Analysten hatten lediglich einen Umsatz von 3,27 Milliarden Euro erwartet.

Umsatz erholt sich etwas

Seit Ende des zweiten Quartals hat sich die Umsatzentwicklung des Unternehmens weiter allmählich erholt, teilte Adidas mit. Eine Prognose für das Gesamtjahr sei jedoch weiterhin nicht möglich. «Nach allem, was wir heute wissen, wird sich die Erholung unseres Geschäfts im dritten Quartal fortsetzen», sagte Rorsted lediglich.

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Die drei bekannten Streifen von Adidas sind geschützt. - Keystone

Die Nachfrage in den geöffneten Läden sei hoch. «Dies ist eine solide Grundlage, auf der wir aufbauen können.» Zuletzt hatten auch die Konkurrenten Nike und Puma von wegbrechenden Geschäften infolge der Corona-Krise berichtet.

Kritik an Adidas wegen Staatskredit

Adidas war im Frühjahr in die Kritik geraten. Er nahm wegen der Umsatzausfälle unter anderem einen Staatskredit über drei Milliarden Euro auf. Am freien Markt konnte sich das Unternehmen damals auf die Schnelle kein Geld besorgen: Anders als viele andere grosse Konzerne hatte es kein Bonitätsrating.

Adidas zog nun die Konsequenzen und liess sich von den beiden wichtigsten Ratingagenturen bewerten. Standard & Poor's gab dem Unternehmen die Note «A+», die fünftbeste Note auf der Skala der Agentur. Der Konkurrent Moody's vergab mit «A2» die sechstbeste Note.

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