Coronavirus: Darum betrifft das Börsen-Drama uns alle
Das Wichtigste in Kürze
- Der AHV-Ausgleichsfonds ist zu 22 Prozent in Aktien investiert, die PK gar zu 30 Prozent.
- Die Pensionskassen sehen aktuell keinen Grund zur Panik.
Das Coronavirus hat Panik ausgelöst. Weltweit kennen die Börsen aktuell nur eine Richtung: Nach unten. Milliarden wurden vernichtet – eine Trendwende ist nicht in Sicht.
Ein paar Beispiele: Der SMI hat seit Anfang Jahr um 22 Prozent nachgegeben, der Dow Jones 23 Prozent, der deutsche DAX gar um über 29 Prozent (Stand Donnerstagmittag). Global sind die Aktien alleine in der letzten Februarwoche um über 10 Prozent eingebrochen.
Aktionäre ächzen. Allerdings betrifft das Drama an der Börse nicht nur jene, welche Wertpapiere halten, sondern uns alle: Der AHV-Fonds ist zu 22 Prozent in Aktien investiert, die Pensionskassen gar zu 30 Prozent. Geht es an der Börse abwärts, hat dies Einfluss auf unsere Altersvorsorge.
Minus zwei Prozent im Februar
Die Pensionskassen spüren die Coronakrise bereits, wie eine neue Erhebung der UBS zeigt. Demnach sank die durchschnittliche Performance Schweizer Pensionskassen im Februar um über zwei Prozent. Wobei die grossen Kassen sich etwas besser geschlagen haben als die kleinen.
Bei den Pensionskassen bleibt man trotzdem optimistisch. Zwar geht man beim Pensionskassenverband ASIP davon aus, die Unsicherheit die Märkte noch einige Zeit dominieren wird. Die meisten Kassen hätten ein gut diversifiziertes Portfolio, erklärt Direktor Hanspeter Konrad.
Pensionskassen bilden sogenannte Wertschwankungsreserven, um eine Börsenbaisse abfedern zu können. Diese Reserven wurden im letzten Jahr vergrössert, weil die Branche auf ein gutes Anlagejahr zurückblickt. So legten die Börsen 2019 rund um die Welt kräftig zu.
«Aus heutiger Sicht ist und bleibt die finanzielle Stabilität durchaus gegeben», sagt Konrad. Die Börsenentwicklungen der letzten Tage seien zwar unerfreulich, aber nicht beängstigend.
Gerne hätte Nau.ch auch von AHV-Vermögensverwalterin Compenswiss eine Einschätzung erhalten. Die Anfrage blieb aber unbeantwortet. Gewiss ist: Der Ausgleichsfonds hat 2019 dank gutem Börsenjahr ein Rekordergebnis erzielt.