Coronavirus: Konkurswelle nach Krise bleibt vorerst aus
Die Strategie des Bundesrates, die befürchtete Konkurswelle im Zusammenhang mit der Coronakrise zu verhindern, ist vorläufig aufgegangen.
Das zeige die Analyse aller Handelsregistereinträge von 2020 und aus dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, schreibt die «NZZ» in ihrer Mittwochausgabe.
Die Daten werden täglich von der Wirtschaftsdatenplattform Moneyhouse bereitgestellt.
Die Zahl der täglichen Konkurse und Liquidationen habe Anfang 2020 bereits deutlich über dem Niveau von 2019 gelegen. Die Ausgangslage sei im Januar bis Mitte Februar, bereits schlechter als 2019 gewesen.
Der Bundesrat habe im Zuge des Lockdowns auch einen vorübergehenden Rechtsstillstand im Betreibungswesen verkündet, um die Unternehmen zu entlasten.
Auch sei Unternehmen unter anderem Kulanz bei Zahlungsrückständen sowie Entschädigungen bei Kurzarbeit und Erwerbsausfall sowie schnelle Liquiditätshilfen gewährt worden.
Coronavirus: Kommende Monate zeigen Ausmass
Am 19. April habe der Schutz vor Betreibung geendet. Dadurch sei auch die Zahl der Konkurse und Liquidationen wieder gestiegen.
Bereits Anfang Mai habe eine Normalisierung eingesetzt. Ab der zweiten Maiwoche bewege sich das Volumen etwa auf Vorjahresniveau.
Zwar hätten zuletzt die Zahlen wieder auf rund 90 Konkurse und Liquidationen pro Tag zugenommen. Von einer Konkurswelle könne aber noch keine Rede sein. Ob das Schlimmste verhindert werden konnten oder ob die Massnahmen viele Konkurse aufgeschoben haben, zeigt sich in den nächsten Monaten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die befürchtete Konkurswelle nach der Coronakrise bleibt vorerst aus.
- Das wahre Ausmauss zeigt sich aber erst in den kommenden Monaten.