Coronavirus: Schweizer waren über Ostern munter unterwegs
Die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus sind einschneidend. Trotzdem werden Schweizer immer mobiler, vor allem in der Freizeit. Über Ostern gab's «Rekorde».
Das Wichtigste in Kürze
- Über Ostern sind Schweizer in der Freizeit 20 Kilometer pro Tag gereist.
- Trotz Teil-Lockdown nimmt der Verkehr kontinuierlich zu.
Die Schweiz befindet sich noch immer im Teil-Lockdown. Es gilt eine Homeoffice-Pflicht, Restaurants sind geschlossen und Treffen draussen nur mit 15 Personen erlaubt. Trotz aller Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus: Über Ostern war die Bevölkerung so viel unterwegs wie schon lange nicht, wie neue Daten von Intervista zeigen.
Anfang Monat lag die durchschnittliche Tagesdistanz in der Freizeit bei über 20 Kilometern. Seit der Bundesrat Ende Oktober letztes Jahr die Schweiz erneut in den Lockdown geschickt hat, wurde dieser Wert nie erreicht. Nicht während der Sportwoche, nicht über Weihnachten oder Neujahr.
Wenig überraschend: Auch während des ersten – und strengeren –Lockdowns 2020 waren Schweizer in ihrer Freizeit weniger unterwegs. Erst als die Landesregierung im Mai die meisten Restriktionen aufgehoben hat, kletterte der tägliche Freizeitverkehr wieder über 20 Kilometer.
Trotz Coronavirus: Schweizer sind unterwegs
Wie kommt es dazu? Antworten liefern die Daten nicht direkt. Gewiss hat hier das gute Wetter mitgespielt. Allerdings passt die Entwicklung auch zum Gesamtbild: Schweizer sind wieder mehr unterwegs, Bundesratsmassnahmen hin oder her.
Zu Beginn des zweiten Lockdowns lag die durchschnittliche Tagesdistanz – also Freizeit-, Einkaufs- und Berufsverkehr zusammen – bei 30 Kilometern. Mittlerweile kratzt der Wert an der 40er-Marke, obwohl der Bundesrat die Coronavirus-Massnahmen nur geringfügig gelockert hat.
Allerdings gibt es Unterschiede nach Verkehrsmittel. Seit dem zweiten Lockdown stagnieren die Tageskilometer im ÖV, während der Autoverkehr kontinuierlich zunimmt.
Damit wird auch klar: Selbst wenn die Schweizer mobiler sind, insgesamt sind sie weiterhin weniger unterwegs als vor der Krise. Das trifft für den Freizeit-, aber auch für den Berufsverkehr zu.
Gerade letzterer befindet sich deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Selbst als der Bundesrat im Sommer 2020 die Homeoffice-Regelung aufgehoben hatte, erreichte er das Niveau vor Krisenbeginn nicht mehr. Das erklärt auch, warum die Einführung einer Homeoffice-Pflicht kaum einen Effekt hatte.