CS-Aktien wegen Zwangsverkäufen im Sinkflug

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Zürich,

Die Titel der Credit Suisse stehen am Montag im frühen Handel stark unter Druck. Hintergrund sind Zwangsverkäufe des US-Hedgefunds Archegos Capital.

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Das Logo der Credit Suisse. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Aktien der Credit Suisse befinden sich am Montag im Sinkflug.
  • Das Wertpapier büsste an der Börse bereits über 12 Prozent ein.
  • Grund dafür sind Zwangsverkäufe des US-Hedge-Fonds von Archegos Capital.

Die Titel der Credit Suisse stehen am Montag im frühen Handel stark unter Druck. Hintergrund sind Zwangsverkäufe des US-Hedgefunds Archegos Capital im grossen Stil und erwartete grosse Verluste in diesem Zusammenhang bei der zweitgrössten Schweizer Bank.

Die CS-Aktie verliert um 09.35 Uhr 12,1 Prozent auf 10,96 Franken. Auch die UBS-Papiere sind klar unter Druck mit einem Minus von 4,2 Prozent auf 14,49 Franken. Diese Kursrückgänge - zusammen mit den Dividendenabgängen von ABB und Givaudan - belasten auch den Gesamtmarkt (SMI -0,4%).

Zwangsverkäufe über rund 20 Millionen Dollar

Ein bedeutender Hedgefonds mit Sitz in den USA sei in der vergangenen Woche den Margenforderungen der Credit Suisse und einiger anderer Banken nicht nachgekommen, teilte die CS am Montag mit.

Man sei nun dabei, sich aus diesen Positionen zurückzuziehen. Obwohl es zum jetzigen Zeitpunkt noch verfrüht sei, die genaue Höhe des Verlustes aus diesem Ausstieg zu beziffern, könnte er «sehr bedeutend und wesentlich» für das Ergebnis des ersten Quartals sein, hiess es.

Credit Suisse schreibt wegen Rechtsfällen und hohem Abschreiber Quartalsverlust (Archivbild)
Credit Suisse schreibt wegen Rechtsfällen und hohem Abschreiber Quartalsverlust (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MELANIE DUCHENE

Laut Medienberichten handelt es sich beim Hedgefonds um Archegos Capital, wobei von Zwangsverkäufen der stark fremdfinanzierten Archegos-Vermögenswerten in der Grössenordnung von 20 bis 30 Milliarden US-Dollar die Rede ist.

Neben der CS hat am Montag etwa auch die japanische Bank Nomura vor einem «signifikanten» potenziellen Verlust gewarnt und die Höhe der Forderung auf ca. 2 Milliarden US-Dollar geschätzt, basierend auf den Marktpreisen vom 26. März.

Greensill-Affäre noch nicht gelöst

Zu den betroffenen Banken gehören laut den Medienberichten daneben aber auch Goldman Sachs, Morgan Stanley, Deutsche Bank und UBS, die alle als Prime Broker für Archegos tätig waren. Ob bzw. wie weit die UBS in den Fall involviert ist, wollte sie auf Anfrage von AWP nicht kommentieren.

Da noch keine Details bekannt sind, geben sich Analysten noch eher zurückhaltend. Die Bank Vontobel etwa kommentiert so: Während die Greensill-Angelegenheit noch lange nicht gelöst sei, sehe sich die Credit Suisse mit einem weiteren Problem konfrontiert, das einen wesentlichen Einfluss auf ihr Ergebnis haben könnte.

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Ein Credit Suisse Grossaktionär forderte einen Lohnverzicht für CS-Präsident Urs Rohner nach den potenziellen Milliardenverlusten wegen Archegos und Greensill. - keystone

Man werde vermutlich in den nächsten Tagen oder Wochen von den Auswirkungen des erzwungenen Schuldenabbaus (Deleveraging) auf eine Reihe von Banken hören.

Etwas pointierter kommentiert die ZKB. Man sei fast geneigt, den alten Spruch zu zitieren, dass die Bank erst kein Glück gehabt habe und dann auch noch Pech dazu gekommen sei. Angesichts der ganzen Sonderereignisse, welche das Kerngeschäft überschatten, dränge sich ein Engagement in den Valoren der CS Group jedenfalls nicht auf.

Viel Wirbel um nichts?

Auch im Handel wird auf die noch nicht bekannten Details verwiesen. «Noch ist unklar, wie hoch die Verluste und wie gross die Probleme sind», sagte ein Händler. Interessanterweise seien die Probleme um Archegos schon am Freitag schon bekannt gewesen und trotzdem seien die Märkte nicht unter Druck geraten. Dies könnte auch ein Zeichen dafür sein, dass das Thema – ausser bei den betroffenen Banken – schon wieder abgehakt ist.

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