CS-Präsident stärkt CEO Gottstein in Medienbericht den Rücken
Thomas Gottstein, CEO der Credit Suisse, gilt als angeschlagen. Nun spricht CS-Präsident António Horta-Osório ihm das Vertrauen des Verwaltungsrats aus.
Das Wichtigste in Kürze
- CS-Präsident Horta-Osório stärkt CEO Gottstein den Rücken.
- Gottstein ist seit April im Amt.
- Vergangene Woche berichtete die «Financial Times», Horta-Osório wolle ihn absetzen.
Credit Suisse-Präsident António Horta-Osório hat dem als angeschlagen geltenden CEO Thomas Gottstein medial den Rücken gestärkt. «Thomas Gottstein hat das Vertrauen des Verwaltungsrats.» Dies erklärt der seit April amtierende CS-Präsident in einem Artikel der Zeitschrift «Bilanz» vom Freitag (Vorabdruck).
Es sei generell wichtig, «Leute aus dem Innern zu haben, welche für die Kompetenz und das Gedächtnis der Firma stünden.» So wird Horta-Osório in dem Porträt der Wirtschaftszeitschrift weiter zitiert.
Vergangene Woche hatte die britische «Financial Times» noch berichtet: Der Portugiese plane, Gottstein abzusetzen und selbst die Rolle des CEO einzunehmen.
Gottstein «ständiger Gast» bei Komitee-Sitzungen
Horta-Osório stellte solche Ambitionen im Bilanz-Artikel nun in Abrede. Er räumt allerdings ein, ein «aktiver Chairman» zu sein, der aber stets im Rahmen der Möglichkeiten des Schweizer Gesetzes vorgehe. Eine Doppelfunktion sei ja nach Schweizer Vorgaben auch gar nicht möglich.
Einfluss nimmt der Verwaltungsratspräsident offenbar vor allem über das «Tactical Crises Committee» (TCC). Das noch unter dem früheren Präsidenten Urs Rohner gegründete Komitee soll die Fragen um die Archegos- und Greensill-Skandale aufarbeiten. Auch für die Neupositionierung der Bank ist es zuständig.
Bei den Sitzungen des Komitees sei CEO Gottstein als «ständiger Gast» dabei. Wichtige Weichenstellungen für die Neupositionierung der Bank werden gegen Ende des Jahres erwartet.