Daimler-Truck-Chef: Haben uns aus Russlandgeschäft rausgezogen
Der Lastwagen- und Bushersteller Daimler Truck macht angesichts des Ukraine-Kriegs keine Geschäfte mehr in Russland. «Wir haben uns komplett rausgezogen aus dem Russland-Geschäft», sagte Vorstandschef Martin Daum am Donnerstag bei der Bilanzvorlage.
Das Wichtigste in Kürze
- Daimler Truck hatte lange mit dem russischen Hersteller Kamaz kooperiert und Teile für zivile Fahrzeuge geliefert.
Daum machte deutlich, dass für ein Verschieben von Unternehmensanteilen in Russland die Genehmigung der dortigen Regierung nötig sei.
In früheren Verträgen sei festgelegt worden, dass die Fahrzeuge nur für eine zivile Nutzung bestimmt seien. Im Zusammenhang mit Kamaz plant Daimler Truck im laufenden Jahr Abschreibungen in Höhe von rund 220 Millionen Euro.
Daum sagte, es gebe ein gemeinsames Werk mit Kamaz, wo bisher Kabinen für Kamaz-Lkw und für importierte Lkw der Schwaben hergestellt wurden. Die Produktion sei erst einmal stillgelegt. Das Engagement von Daimler Truck in Russland und in der Ukraine sei vergleichsweise gering - es habe bisher nur rund ein Prozent des weltweiten Umsatzes ausgemacht. Eine Prognose zur Zukunft des Russlandgeschäfts machte Daum nicht. «Wir bewerten das jeden Tag neu», sagte er.