Darum fliegt Swiss bald wieder nach Italien
Die Swiss fliegt ab Juni wieder nach Italien. Nach heutigem Stand dürften allerdings keine Schweizer Touristen mitfliegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Swiss fährt den Flugbetrieb langsam wieder hoch.
- Im Juni hebt allerdings nur rund ein Drittel der Flotte wieder ab.
Ganz langsam fährt die Swiss den Flugbetrieb wieder hoch. Gestern hat die Lufthansa-Tochter angekündigt, dass im Juni 41 europäische Ziele angeflogen werden.
So werden wieder Flüge nach Göteborg angeboten, nach Kopenhagen ebenfalls. Auch Paris, Moskau und Brüssel sind wieder auf dem Programm.
Im Juni fliegt die Swiss zudem vier Destinationen in Italien an, darunter Rom und Neapel. Das überrascht, immerhin sind die Grenzen geschlossen.
Berufspendler erlaubt
«Es gibt auch heute Passagiere, die die Einreisebestimmungen erfüllen», erklärt Sprecherin Meike Fuhlrott. So erlaubt die italienische Regierung Berufspendlern, Touristen mit italienischem Wohnort und bei medizinischen oder anderen Notwendigkeiten den Zugang.
In den Flugplan seien auch «zu erwartende Lockerungen von Einreisebestimmungen» eingeflossen. «Selbstverständlich werden wir die weitere Entwicklung der Restriktionen genau beobachten und im Bedarfsfall Anpassungen an unserem Flugplan vornehmen.»
Wegen des Coronavirus empfiehlt die Swiss ihren Passagieren, an Bord eine Schutzmaske zu tragen. «Da das Tragen einer Maske oder eines Schals in zahlreichen europäischen Ländern inzwischen Pflicht ist, gehen wir davon aus, dass die überwältigende Mehrheit der Fluggäste eine eigene Maske hat und mitbringt», sagt Fuhlrott. Für den Notfall habe man jedoch einzelne Masken an Bord.
Die Empfehlung gelte über alle Reiseklassen hinweg. «Nach wie vor garantieren wir auf Europaflügen in der Business Class einen freien Nachbarsitz, um unseren Passagieren zusätzliche Privatsphäre zu bieten.» In der Economy entfällt die Regelung hingegen.
«Vor Einführung der Empfehlung zum Tragen einer Maske wurde auch in der Economy Class der Nachbarsitz freigehalten», sagt Fuhlrott. Dies entfalle seit dem 4. Mai, «da durch das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung ein ausreichender Gesundheitsschutz besteht.»
Hohe Auslastung nötig
Allerdings dürfte der Entscheid auch ökonomische Gründe haben. Gemäss der International Air Transport Association verdienen Fluggesellschaften erst ab einer Auslastung von 75 Prozent Geld.
Auch wenn die Swiss wieder vermehrt abhebt, vom Normalbetrieb ist sie weit entfernt. Ende Juni werden 37 von 91 Flugzeuge im Einsatz sein, etwas mehr als ein Drittel der Flotte.
Die Airline hat sich auf eine Durststrecke eingestellt. «Nach unserer Einschätzung wird es Monate dauern, bis die globalen Reisebeschränkungen vollständig aufgehoben sind und Jahre, bis die weltweite Nachfrage nach Flugreisen wieder dem Vorkrisen-Niveau entspricht.»
Während der Krise hat der Bundesrat ein Hilfspaket für Airlines geschnürt, welches letzte Woche vom Parlament durchgewunken wurde. Darüber, wie viel Geld aus dem Topf die Swiss brauchen wird, schweigt man.
Jedenfalls hat die Swiss bis auf Weiteres Kurzarbeit beantragt. Fuhlrott erklärt: «Wie und in welchem Umfang diese umgesetzt wird, hängt sehr von den einzelnen Bereichen und der weiteren Entwicklung der Situation ab.»