Darum hat sich das Sparkonto nie wirklich ausgezahlt
Die Sparzinse sind rekordtief. Doch wer glaubt, früher sei alles besser gewesen, der irrt. Die Teuerung hat Zinsgewinne häufig zunichtegemacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss Banken lag der durchschnittliche Sparzins seit 1933 bei 2,45 Prozent.
- Berücksichtigt man aber die Teuerung liegt der Wert bei 0,07 Prozent.
Die Sparzinse sind heute so tief wie noch nie. Teilweise gar negativ. Dennoch standen Sparer schon schlechter da, wie eine Analyse von Moneyland zeigt.
Das Vergleichsportal hat Sparzinse seit 1933 unter die Lupe genommen. Das ernüchternde Resultat: Berücksichtigt man die Inflation, so gab es mit Schweizer Sparkonten kaum was zu holen. «Die Teuerung hat die Sparzinsen laufend wieder weggefressen», sagt Moneyland-Geschäftsführer Benjamin Manz.
In 36 der letzten 87 Jahren war die Teuerung höher als die durchschnittlichen Sparzinse. Sparer haben in dieser Zeit faktisch Geld verloren, weil die Kaufkraft zugelegt hat.
Historisches Tief bei Sparzinsen
Seit 1933 lagen die Sparzinse im Schnitt bei 2,45 Prozent pro Jahr. Das historische Tief wurde letztes Jahr erreicht. Es lag bei 0,04 Prozent.
Dabei handelt es sich um jene Zinse, welche die Banken selbst kommunizieren. Berücksichtigt man die Teuerung, sieht es schlechter aus. Der effektive Zinssatz über die letzten 87 Jahre liegt dann nur noch bei 0,07 Prozent.
Am tiefsten waren die Realzinse im Jahr 1941 mit -11 Prozent. Wegen der hohen Deflation am höchsten waren die Realzinse 1933 mit 5,4 Prozent.
Bessere Performance mit Aktien
Wer mehr aus dem Geld rausholen will, fährt mit Aktien besser. Seit 1933 lag die jährliche Performance gemäss dem Pictet-Index bei 8,29 Prozent.
In Franken ausgedrückt: Hätte ein Sparer vor 87 Jahren 1000 Franken eingezahlt, wären heute 8214 Franken auf dem Konto. Im Fall von Aktien wären heute mehr als eine Million Franken auf dem Depotkonto.
Selbst wenn man die Teuerung berücksichtigt, fallen markante Unterschiede auf. Sparkunden hätten gerade mal 63 Franken Zinsgewinn gemacht. Mit Aktien wären 130'000 Franken rausgesprungen.