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Darum verzichten Schweizer Bauern nicht auf Glyphosat

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Bern,

Die SBB testet als Alternative für Glyphosat Heisswasser. Für die Landwirtschaft ist das kein Thema. Der Pestizid-Verbrauch sinkt aber trotzdem.

Glyphosat
In der Schweiz werden immer weniger Pflanzenschutzmittel wie etwa Glyphosat verkauft. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bis 2025 will die SBB Glyphosat verbannen.
  • Aktuell testet die Bundesbahn einen Wagen mit Heisswasser zur Unkrautbekämpfung.
  • Für Schweizer Landwirte ist die keine Option, da dabei auch andere Lebewesen sterben.

Die SBB will künftig auf Glyphosat verzichten. Derzeit testet der Staatskonzern Alternativen, um das Herbizid ersetzten zu können. Bis 2025 will die Bundesbahn ganz auf das Pflanzenschutzmittel verzichten.

Hoch im Rennen ist eine Lösung mit Wasser. Dabei spritzt ein Fahrzeug 95 Grad heisses Wasser auf das Unkraut. Durch einen Sensor wird gezielt Wasser auf die unerwünschten Pflanzen gesprüht.

Der Test zeigt: Heisses Wasser wirkt ähnlich lang wie Glyphosat. Bei beiden Methoden wächst nach sechs Wochen Unkraut nach.

Glyphosat ist umstritten, gilt als potenziell krebserregend. Trotzdem setzen nicht nur die SBB, sondern auch viele Schweizer Bauern das Herbizid ein. Wäre die Wasser-Alternative eine Option für die Landwirtschaft?

Mechanische Hacken als Alternative

Der Bauernverband winkt ab. «Heisses Wasser ist eher nicht die Lösung für die Schweizer Bauern», sagt Sprecherin Sandra Helfenstein. So würden nicht nur Unkräuter, sondern auch alle anderen Lebewesen getötet.

Monsanto Roundup Glyphosat
Monsanto will das milliardenschwere Schadenersatz-Urteil um Krebsgefahren ihres Unkrautvernichters Roundup aufheben lassen. - dpa

«In der Landwirtschaft ist die Alternative eher das mechanische Hacken der Unkräuter», erklärt Helfenstein. Sowieso verliert Glyphosat für die Landwirte an Bedeutung.

2017 wurden noch 186 Tonnen verkauft. Das sind 45 Prozent weniger als noch 2008. «Verwendet wird es meist noch für die Einzelstockbehandlung von Problemunkräutern.»

Mehr Bio-Wirkstoffe

Gleichzeitig nehmen die Verkäufe von Wirkstoffen aus der biologischen Landwirtschaft zu. Waren es 2008 noch 600 Tonnen sind es aktuell 840 Tonnen. Das liegt einerseits daran, dass es mehr Bio-Landwirtschaftsfläche gibt. Zudem nutzen immer mehr konventionelle Landwirte Bio-Pflanzenschutzmittel.

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Das ganze Interview mit Gunter Adolph, Umweltexperte SBB. - Nau

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