Die Exporte in die Türkei sind um 33 Prozent eingebrochen. Die schwächer werdende Lira lässt die Exporte schrumpfen.
Hubwagen zum Umschlag von Containern fahren mit blauer Beleuchtung auf dem Terminal Eurogate.
Die Exporte zwischen der Türkei und Deutschland sind stark eingebrochen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die türkische Lira steckt in einer Krise.
  • Der Einbruch der deutschen Exporte in die Türkei ist eine Folge davon.
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Den deutschen Exporteuren bricht das Türkei-Geschäft weg. Die Ausfuhr von Waren fiel im September im Vergleich zum Vorjahresmonat um 33 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro (1,4 Milliarden Franken).

Dies geht aus Reuters heute Freitag vorliegenden Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Einen kräftigeren Rückgang gab es seit dem Jahr der Weltwirtschaftskrise 2009 nicht mehr. Dahinter dürfte die schwere Währungskrise stecken.

Im Sommer rutschte die türkische Lira bis auf das Rekordtief von rund 6,54 je Franken ab. Das verteuerte Importe für die Türkei, deren Währung seit Jahresbeginn etwa 40 Prozent an Wert verloren hat. Inzwischen hat sich der Kurs etwas erholt und liegt bei rund 5,50.

Rückgang im Gesamtjahr 2018

Mit dem Einbruch im September zeichnet sich auch im Gesamtjahr 2018 ein Rückgang der deutschen Türkei-Exporte ab: In den ersten drei Quartalen schrumpften sie um 4,1 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro (17, 4 Milliarden Franken), nachdem es in den ersten sieben Monaten noch ein Plus von fast vier Prozent gegeben hatte. Zum Vergleich: Die gesamten deutschen Ausfuhren legten in den ersten drei Quartalen um 3,5 Prozent zu.

Eine rasche Trendwende ist nicht in Sicht, im Gegenteil: Der DIHK-Herbstumfrage zufolge rechnen die im Türkei-Geschäft aktiven deutschen Betriebe in den kommenden Monaten mit einem Einbruch. «Die Inflation erreicht immer neue Höhen und bringt die Lira weiter in Bedrängnis», erklärte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag dazu. «Das hemmt auch den privaten Konsum sowie die Investitionen der Unternehmen.»

2017 gingen Waren «Made in Germany» im Wert von 21,5 Milliarden Euro (24,5 Milliarden Franken) in die Türkei, womit das Land in der Rangliste der wichtigsten deutschen Kunden den 16. Platz einnahm. Das Volumen entspricht knapp zwei Prozent der gesamten deutschen Ausfuhren.

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